Kapitel 3 - veröffentlicht -




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Kapitel 3 - veröffentlicht -

Beitragvon readonly1956 » Di 15. Sep 2009, 21:01

Seine Mutter bestand darauf, ein neues Lokal auszuprobieren, das er noch nicht kannte, obwohl niemand so recht wusste, was man davon erwarten konnte. Jim hätte beinahe laut gelacht, als sie hineingingen und gleich von einer schwarzen Wand mit aufgeklebten Glitzersternen und Modellraumschiffen begrüßt wurden. Das ganze Thema des Restaurants erschien wie eine humorvoll billige Version der Raumforschung, komplett mit Möbeln in Starfleetfarben und einem Fenster im Monitor-Stil.

“Winny!” quietschte eine vage vertraut aussehende Frau, die etwa so alt wie seine Mutter war, hinter einer goldfarbenen Bar. Dann schoss sie nach vorne, und Jim trat einen Schritt zurück, um seine Trommelfelle vor dem Platzen zu bewahren, als seine Mutter bewies, dass schrilltönende Aufregung nicht auf weibliche Teenager beschränkt war. Er sah hinüber zu Spock, der das Restaurant mit einer Art stiller Verblüffung untersuchte, und war kurz von dieser ach-so-vulkanischen Selbstkontrolle beeindruckt. Denn er war ziemlich sicher, dass seine Ohren klingelten.

“Großer Gott, ist das Jimmy?!” rief die immer noch namenlose Frau, und bevor er reagieren konnte, wurde er von Spock weg in eine knochenbrecherische Umarmung gezogen. „Ich habe dich nicht mehr gesehen, seit Stanley versucht hat, dich ins Gefängnis zu bringen! Wie alt warst du da? Elf?“, fragte sie, und er erkannte sie plötzlich, als ihm klar wurde, wen er ansah – eine der wesentlich liebenswerteren Schwestern seines verabscheuten Stiefvaters. Carol hieß sie wohl, oder vielleicht Catherine. Er fragte sich, warum sie sich so freute, ihn zu sehen, angesichts der Umstände. Aber als sie endlich zurücktrat und seine Schultern immer noch in nahezu eisernem Griff festhielt, strahlte sie über beide Ohren. “Du hättest Stans Gesichtsausdruck sehen müssen, als die Nachrichten über den brillanten jungen Active Captain gesendet wurden, der die Erde gerettet hat, mit deinem Bild und allem!“

Nun, wie immer ihr Name war, sie hatte eine dieser von Natur aus lauten Stimmen, die einen Raum ohne große Anstrengung füllen. So merkte Jim nach einer Sekunde, dass das gesamte Restaurant seltsam still geworden war und mehrere Gesichter sich umgedreht hatten, um das Gespräch mit offener Neugier zu beobachten. Einige begannen zu tuscheln..

“Jimmy? Meint sie Jim Kirk?”

“Ist er das?”

“Oh, er ist es! Ich erkenne ihn aus den Nachrichten. Erinnerst du dich, in der Akademie hatten sie dieses große Bild von ihm-?“

“Ich dachte, er wäre größer…”

“James Kirk! Wow!”

“Das bei ihm ist dieser Spock, oder?”

Er blinzelte und zog sich ein wenig zurück, als einige Leute ihn offen anstarrten und ein paar kleine Kinder hinter ihren Sitzen hervorspähten und miteinander flüsterten. Jim war es gewohnt, Aufmerksamkeit zu erregen, aber meist eher negativer oder anklagender Art. Der Gedanke, einfach in ein Gebäude zu gehen und plötzlich begeisterte Aufregung hervorzurufen, war vollkommen neu. Normalerweise nahm er eine großspurige Haltung an, wenn alle Augen auf ihn gerichtet waren – aber das war ein Verteidigungsmechanismus, etwas, das aufflackerte als Gegenmaßnahme zu Drohungen oder Verurteilung.

Um ehrlich zu sein, er hatte keine Ahnung, wie er reagieren sollte.

Glücklicherweise brauchte er sich nicht zu entscheiden, denn ihre Wirtin – wie zum Teufel war ihr Name? – schien die Verlegenheit bemerkt zu haben, die um sie herum herrschte, und schob sie rasch in eine Sitzecke. Sie jedoch war immer noch ganz Lächeln und Plaudern. „Natürlich wussten wir immer, dass du irgendwann etwas Eindrucksvolles tun würdest, wenn du es dir vornimmst!“

“Mmhmm,” stimmte seine Mutter zu und klopfte ihm herzlich auf die Schulter. „Allerdings waren sich so ziemlich alle einig, dass es illegal sein würde.“

Nachdem er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, machte es sich in einem Sitz gemütlich, wo wenigstens er die Leute nicht sehen konnte, die ihn ansahen. Er grinste. „Es war fast illegal,“ stimmte er fröhlich zu. Meuterei war schließlich kein unbedeutendes Verbrechen nach Starfleet-Vorschriften. Er rutschte einen Sitz weiter und wies Spock an, sich neben ihn zu setzen, und endlich schien der Halbvulkanier die Aufmerksamkeit der Freundin seiner Mutter zu erregen. Es war eine seltsame Verzögerung. Schließlich war Spock sehr auffällig und hatte genauso viel zur Rettung der Erde beigetragen wie er.

„Dann sind Sie also Commander Spock?“, sagte sie und musterte ihn von oben bis unten. „Es ist nicht gelogen, wenn man sagt, Vulkanier sind ruhige Typen, oder?“

“Oh, da wäre ich nicht so sicher, Caroline,” sagte seine Mutter, bevor einer von ihnen antworten konnte. „Ich glaube, man muss ihn nur aufs richtige Thema bringen, dann schwätzt er dir ein Ohr ab.“

Später hätte Jim nicht genau sagen können, woher er wusste, dass die Redewendung Spock verwirrt hatte. Aber bevor sein erster Offizier etwas sagen konnte, lehnte er sich hinüber und sagte ruhig zu ihm: „Sie erinnern sich, wie Bones mit Ihnen über ‚farbige Metaphern’ stritt?“ Spock dankte ihm mit einem knappen, verstehenden Nicken, wobei Jim ein kaum sichtbares Flackern in seinen dunklen Augen bemerkte.

Eine Stimme rief von einer halbgeöffneten Tür hinter der Bar aus nach Caroline. Sie lächelte ihnen nochmals zu, versprach, eine Kellnerin zu schicken, und ging. Jim verschränkte die Arme auf dem Tisch und senkte den Kopf darauf. „Ich kann nicht glauben, dass mein Bild in den Nachrichten war,“ sagte er. Nicht einmal ein gutes Bild, soweit er gehört hatte, sondern das von seiner Registrierung, auf dem er so schmächtig aussah.

“Es wäre in Übereinstimmung mit den Strukturen der irdischen Mediengeschichte,“ legte Spock in gemäßigtem Tonfall dar, während sein Blick die rot-goldenen Muster, die ihre Tischdecke zierten, mit einigem Interesse untersuchte.

“Mit anderen Worten, ich hätte es besser wissen müssen?”

“Gewiss.”

Jim neigte den Kopf und lächelte Spock schief an. „Na ja, wenigstens bin ich nicht allein in diesem Boot. Offenbar werden Sie auch langsam berühmt.“

Seine Bemerkung trug ihm eine erhobene Augenbraue ein.

Spock öffnete den Mund, offenbar in der Absicht zu antworten, drehte aber stattdessen den Kopf fragend zur Seite. Jim folgte dem neuen Ziel seiner Aufmerksamkeit und entdeckte die Kinder, die vorhin nach ihnen gespäht hatten und jetzt an ihrem Tisch standen. Sie konnten nicht älter als sieben oder acht sein, schätzte er, obwohl er nicht viel Ahnung von Kindern hatte.

“Sind Sie Captain Kirk?”, fragte das Mädchen. Jim blinzelte. Mann, war er froh, dass Bones das nicht sah, sonst hätte er ihn noch ewig damit aufgezogen.

Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum, setzte ein etwas schiefes Lächeln auf und nickte. Die Kinder sahen abwechselnd ihn und Spock mit offener und unschuldiger Neugier an.

“Cool,” erklärte der Junge. “Haben Sie wirklich all die Sachen gemacht, die man sich erzählt?”

Jim brauchte eine Minute um zu erfassen, dass die Kinder sich wahrscheinlich auf seine eher heldenhaften Streiche bezogen. Andererseits was dies seine Heimatstadt. Sicher hatte keiner von ihnen vergessen, was für ein Schrecken er in jungen Jahren gewesen war, nur weil er es nach seinem Abschied geschafft hatte, keinen kompletten Idioten mehr aus sich zu machen. Richtig?

So oder so war die Antwort dieselbe. „Sicher,“, sagte er. Als die Kinder ihn weiter erwartungsvoll ansahen, warf er Spock einen unbehaglichen Blick zu. Sein erster Offizier beobachtete den Wortwechsel unnahbar wie immer. „Uh, aber Spock hat auch eine Menge davon getan. Die guten Sachen, meine ich,“, fügte er hastig hinzu. Gut, und ein paar nicht so tolle Sachen, aber die haben sie hoffentlich nicht in den Nachrichten gebracht.

Die Kinder sahen Spock an. Ob es seine fremdartige Erscheinung war (unwahrscheinlich, es gab selbst in Riverside dieser Tage genügend Besucher aus anderen Welten), oder sein Auftreten (was wahrscheinlich der Grund war), sie wurden anscheinend nicht aus ihm schlau. Nachdem einige peinliche Augenblicke verstrichen waren, entschied sich Jim, einen Versuch zu starten sie wegzuschicken.

“Äh, ja, es war nett euch zu treffen, Kinder. Err.. geht brav zur Schule,“, wies er sie an, in einem Tonfall von „Hier sind eure Aufgaben, nun lauft.“ Ein weiterer Moment peinlichen Schweigens verging. Dann rollte der Junge die Augen, aber es schien wenigstens zu klappen, denn sie verstanden den Hinweis und gingen zurück zum Tisch ihrer Eltern. Habe ich das gerade gesagt? fragte er sich leicht verzweifelt, bevor er seine Mutter auf der anderen Tischseite bei dem hoffnungslosen Versuch ertappte, ihr Lachen zu unterdrücken.

„Kein Wort,“ befahl er spitz, während sie die Hände vor den Mund schlug und sich vor Vergnügen schüttelte.

“Faszinierend,”, bemerkte Spock, der den Kindern mit den Augen folgte, bis sie nicht mehr quer durchs Lokal rannten. „Solch eine fruchtlose Begegnung erscheint unlogisch.“

“Oh, wahrscheinlich wollen sie nur ihren Freunden erzählen, dass sie mit euch gesprochen haben,“ sagte Jims Mutter und lachte ein wenig über ihre eigenen Worte.

Spock drehte sich zu ihr um. „Und doch stellten sie keine fundierten Fragen oder unternahmen den Versuch, auch nur eine einfache Unterhaltung zu beginnen.“

“Wahrscheinlich wussten sie nicht, was sie fragen sollten,” vermutete sie.

"Welchem Zweck würde es dann dienen, den Zwischenfall zu beschreiben? Sogar eine oberflächliche Untersuchung der Geschehnisse würde hervorbringen, dass nichts Bemerkenswertes damit erreicht wurde. Werden sie nicht Erniedrigung erleiden, in dem Falle, dass sie eine Scharade von enger Bekanntschaft mit Jim und mir aufrechterhalten, wenn doch ihre Kommilitonen unweigerlich die wahren Ausmaße unseres Kontaktes herausfinden?"

Seine Mutter starrte Spock ausdruckslos an. Jim beschloss einzuschreiten. „Es sind nur Kinder, Spock,“ sagte er. „Sie dürfen das nicht zu ernst nehmen.“

Einen Moment lang sah es so aus, als wolle sein erster Offizier seine Befragung fortsetzen. Aber beim Anblick seiner menschlichen Begleiter schien er sich eines Besseren zu besinnen. Jim seufzte und fragte sich, wie jemand, der im allgemeinen keine Emotionen zum Ausdruck brachte, so gut darin war, sie trotzdem zu vermitteln. Er sah zu den Kindern hinüber, die wie die meisten Kinder nicht lange stillsitzen konnten. Die beiden waren stattdessen zu einem dieser alten Jahrmarktsautomaten gegangen, mit einer computergesteuerten Klaue und einem Stapel Spielzeug darunter. Sie spähten hinein und zeigten einander die verschiedenen bunten Spielsachen.

Ihre Kellnerin kam herüber. Jim sah sie flüchtig an – ein hübsches Mädchen mit glitzerndem Eyeliner und einem leicht nervösen Lächeln. Sie trug ein tief ausgeschnittenes, engsitzendes Shirt, das besser zu einer Bar als zu einem Familienrestaurant gepasst hätte. Sie begann die Spezialitäten aufzulisten. Sie errötete, obwohl sie keinen von ihnen direkt ansah.

Jim sah zu Spock hinüber, der noch immer sein übliches steinernes Gesicht aufgesetzt hatte, und dann zurück zu den Kindern. Zum zweiten Mal seufzte er, bevor er seiner Mutter auftrug, „bestell mir irgendwas.“ Bevor er seine Meinung ändern konnte, sprang er geschickt über die Rücklehne der Sitzbank und ging hinüber zu dem Klauenspiel. Er tat immer noch so, als sei er sich der Blicke, die auf ihn gerichtet waren, nicht bewusst. Die Kinder sahen auf, als er näher kam.

“Was hättet ihr gern?”, fragte er und zeigte auf das Spiel. Die beiden sahen einander an, und nach einer kurzen, geflüsterten Besprechung antwortete das Mädchen.

„Das Raumschiff,“ sagte sie und zeigte auf ein Plüschspielzeug in Form eines der besten Schiffe der Föderation. Es sah tatsächlich so ähnlich wie die Enterprise aus. Grinsend aktivierte Jim das Spiel und hoffte, er hatte sein Händchen für diese Art Aufgabe nicht verloren. Kommandant eines Schiffes zu sein schien mehr Papierkram mit sich zu bringen als die bemerkenswerte Technologie des Schiffs tatsächlich zu benutzen. Seiner Meinung nach war das einer der Nachteile. Trotzdem. Die Kinder beobachteten jede seiner Bewegungen, und wer weiß, wer noch alles. Das verursachte einen gewissen Erfolgsdruck.

Jim blühte unter Druck erst so richtig auf.

Die Klaue erwachte klickend und surrend zum Leben. Bedeutungslose Lichter flackerten, während das plumpe, unkoordinierte Kontrollsystem ihn die ganze Zeit bekämpfte. Der Trick war, mit der Klaue irgendwo einzuhaken oder ein Spielzeug auszusuchen, das nahe am Ausgabeschacht lag. Unglücklicherweise hatten die Kinder ein Teil ohne lose, baumelnde Teile ausgesucht, das eindeutig auf der anderen Seite des Kastens lag. Aber er konnte es schaffen. Er musste nur aufpassen, dass der Haken um die Triebwerke herum… so! Ha! Er grinste, als die Klaue sich verhakte. Er bewegte sie über den Ausgabeschacht, und das Schiff fiel in die Öffnung. Jim holte es schnell heraus und gab es den Kindern, die beide grinsten.

“Danke!” sagte das Mädchen prompt. Nach einem Moment stieß sie den Jungen mit dem Ellbogen an.

“Danke!” wiederholte er und strafte sie mit einem genervten Blick.

“Ja, äh, gern geschehen,” antwortete Jim und duckte sich ein wenig in einer instinktiven Geste gegen die Blicke, die immer noch auf ihnen ruhten. Dann eilte er zurück zur Sitzecke. Er glitt wieder über die Rücklehne hinein, dankbar, der direkten Aufmerksamkeit wieder entgangen zu sein, als er neben Spock in den Sitz sank. Die Bedienung schien weg zu sein.

Spock sah ihn forschend an. Er zuckte die Achseln.

“Hey, jetzt haben sie etwas ‘Substantielles’, richtig?“ erklärte er.

Sein erster Offizier sah ihn an und neigte dann kurz bestätigend den Kopf. Spocks unmerklich veränderten Gesichtsausdruck zu entziffern wurde ihm schon nach einem kurzen Moment unangenehm, und er wandte sich stattdessen seiner Mutter zu. Die ihn angrinste. Wie eine Verrückte. Er blinzelte, als ihr lächelndes Gesicht sich von ihm zu Spock und wieder zurück drehte.

„Was?“ wollte er wissen. Er fand die Rückkehr ihres ‚mysteriösen’ Lächelns nicht erfreulich.

“Nichts,” sagte sie, in einem Ton, der deutlich besagte, dass da etwas war; es war urkomisch, und sie hatte nicht die Absicht, es ihm zu sagen. Bevor er sie weiter ausfragen konnte, wechselte sie abrupt das Thema. „Ich habe dir einen Salat bestellt.“

Jim widerstand dem Drang, enttäuscht in sich zusammenzusinken. „Mom, du weißt, dass Spock nichts dagegen hat, wenn wir Fleisch essen, oder?“ Zumindest schien das so zu sein. Er hatte ihn oft mit Uhura in der Schiffsmesse essen sehen, und die Kommunikationsoffizierin war nun sicher keine Vegetarierin.

“Nun, Salat ist gut für dich,” antwortete seine Mutter fröhlich.

Jim schüttelte nur den Kopf und fragte sich, warum er so ein Pech hatte. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten hatte er die Gelegenheit, nicht-repliziertes Essen zu bekommen, und es war Salat. Den er zudem gestern Abend schon gehabt hatte. Im Grunde war an repliziertem Essen nichts auszusetzen, es war nur… nun, es hatte schon seinen Grund, warum die Leute immer noch in Restaurants gingen. Es ging doch nichts über handgemachtes Essen. Wenigstens hatten sie noch mehrere Urlaubstage vor sich, also würde es wohl nicht die letzte Gelegenheit bleiben.

“Meine Erfahrungen unter Ihrem Kommando, Jim, haben gezeigt, dass ungenaue Anweisungen oft Ihre Führungsqualitäten unterminieren“, fügte Spock wenig hilfreich hinzu.

Wenigstens hat er diesmal nicht gesagt ‘soweit davon die Rede sein kann’, dachte Jim in Erinnerung an das erste Mal, als sein erster Offizier seine Befehlsfähigkeiten in Frage gestellt hatte. Er nahm an, dass er nicht unrecht hatte – nicht dass er ihm das gesagt hätte -, aber wirklich, war es so seltsam zu denken, man könne den Leuten einfach zutrauen, dass sie wussten, was sie wussten?

Verdrossen verbrachte Jim die nächsten Minuten damit, trotzig die Dekoration anzustarren und ignorierte die Versuche seiner Mutter, ihn wieder in die Unterhaltung einzubeziehen. Natürlich war es Unsinn zu versuchen eine Mannschaft zu führen, indem man jedem jede Kleinigkeit vorschrieb. Er war zum Beispiel kein so guter Pilot wie Sulu, also wäre es ihm nie eingefallen, dem Mann zu sagen, wie er das Schiff fliegen sollte. Aber… andererseits hatte Spock eindeutig diesen Kommentar mehr im Sinne gemeint, er solle ihm sagen, in welche Richtung er das Schiff steuern sollte. Man musste sich erst daran gewöhnen, eine Autoritätsperson zu sein, wenn es sich nicht nur um eine Simulation handelte. Schließlich hatte Jim Autoritätspersonen ein Leben lang abgelehnt. Es war ein wenig erschreckend, jetzt hinzugehen und selber eine zu werden.

„Ich glaube, er schmollt,“ hörte er das Bühnenflüstern seiner Mutter zu Spock.

„Ihre Einschätzung erweckt den Anschein zuzutreffen,“ stimmte Spock zu.

Er wollte gerade grummelnd einwerfen, dass anscheinend nicht einmal sein eigener erster Offizier für ihn Partei ergreifen konnte, als die Kellnerin mit einem Tablett zurückkehrte. Als sie Jim sah, errötete sie noch mehr und wendete schnell den Blick ab, um sich stattdessen darauf zu konzentrieren, ihre Teller und Gläser sorgfältig abzustellen. Ach, sieh da, dachte er, als er endlich bemerkte, dass ihr nervöses Verhalten auf seine Anwesenheit zurückzuführen war. Aber dann runzelte er im Geiste die Stirn. War das, weil sie ihn süß fand (was er war, vielen Dank,) oder weil er ‚James T. Kirk, Dieser Typ Der Uns Vor Dem Weltuntergang Gerettet Hat’ war?

Okay, berühmt sein ist noch beschissener, als ich es mir vorgestellt hatte, entschied er, da er nicht wusste, ob dieses hübsche Mädchen ihn anziehend fand oder nur von den Sternen geblendet war. Was wahrscheinlich erklärte, warum er sich eher irgendwie für sie schämte, als sich für die Antwort zu interessieren.

“Kann ich Ihnen noch etwas bringen?” fragte sie und fasste genug Mut, Jim direkt anzusehen, während sie sprach.

„Nein,“ antwortete Spock kurz angebunden. Sie hüpfte ein wenig vor Überraschung, da sie offensichtlich nicht erwartet hatte, dass er sprechen konnte.

“Alles bestens,” versicherte Jim in etwas freundlicherem Ton. Er fühlte sich nicht so toll. Schließlich hatte er sich noch während seiner Zeit in der Akademie mit vielen Mädchen wie ihr getroffen, und die Abruptheit seines ersten Offiziers kam wahrscheinlich falsch an.

Sie lächelte ihn dankbar an und sah ihm noch einmal tief in die Augen, dann zog sie sich mit einem letzten nervösen Blick auf Spock zurück.

Jim sah auf seinen Salat, der mit Dingen wie getrockneten Preiselbeeren, Nüssen und Orangenschalen verziert war. Mit erneuter kurzer Enttäuschung griff er zu und bemerkte dann aus dem Augenwinkel, dass Spock seine eigene Mahlzeit neugierig untersuchte. Ich glaube nicht, dass die Replikatoren der Enterprise Preiselbeeren einprogrammiert haben, wurde ihm klar, als sein erster Offizier es schließlich schaffte, eine auf seine Gabel zu spießen und sie eingehend betrachtete. Nach einem Moment steckte Spock sie in den Mund, und Jim beobachtete seine Augen, während er den fremdartigen Geschmack kostete.

„Faszinierend,“ sagte sein erster Offizier nach einem Augenblick. „Es sind dehydrierte Preiselbeeren.“

Jim blinzelte überrascht. „Genau,“ stimmte er zu. „Wie können Sie das wissen?“

Spock betrachtete immer noch seinen Teller, als er antwortete. „Als ich noch jünger war, bereitete meine Mutter ein traditionelles irdisches Festmahl für uns zu, während meinen Vater seine Pflichten als Botschafter für längere Zeit abberufen hatten. Obwohl sie ihre Unfähigkeit beklagte, einige Zutaten zu bekommen, unter anderem ein Fleischprodukt auf Geflügelbasis, enthielt eines ihrer Gerichte diese Beeren. In dieser Ausführung waren sie zu einer gelatinösen Form modifiziert worden. Der Geschmack ist jedoch ähnlich genug, um erkennbar zu sein,“ erklärte er.

Jim tauschte einen kurzen Blick mit seiner Mutter.

“Mögen Sie Preiselbeergelee, Spock?”, fragte sie, als er begann, methodisch seinen Salat zu vertilgen.

“Vulkanier bringen keine Ernährungsvorlieben zum Ausdruck jenseits Ausgewogenheit und ethischen Gesichtspunkten,“ antwortete er automatisch. Jim fragte sich, welche dieser beiden Kategorien dafür verantwortlich war, dass sein erster Offizier zuerst alle Preiselbeeren heraussuchte, um sie dann zu essen. Notiz an mich selbst – die Replikatoren aufrüsten lassen, bevor wir das Dock verlassen, dachte er. Schließlich musste er zugeben, dass sie gar nicht schlecht schmeckten. Es gab wirklich keinen Grund, warum sie keine haben sollten.

Während seine Mutter Spock mit Fragen bombardierte, wie das Essen auf Vulkan wirklich war, fand Jim aus seiner verdrossenen Stimmung heraus und hörte auf, sich innerlich über sein Essen zu beklagen. Er war etwa zur Hälfte fertig, als ein Schatten über seine Schultern fiel und seine Mutter aufhörte zu sprechen. Ihr Gesicht nahm einen sehr besorgten Ausdruck an. Jim sah auf.

“Ich konnte es nicht glauben, als Caroline sagte, dass du hier bist,” grollte eine Stimme, die er am liebsten nie mehr im Leben gehört hätte. „Aber ich nehme an du dachtest, du könntest dich einfach mal blicken lassen, nachdem anscheinend jeder dich für eine Art Helden hält.“

“Stanley!” schnappte Carolines Stimme von irgendwo hinter ihnen. Jim drehte sich nicht um. Er hielt den Blick fest auf den barschen, schrankartigen Mann gerichtet, der im Augenblick gegen ihre Sitzecke lehnte. „Ich habe gesagt, du sollst das sein lassen – hör auf,“ beharrte ihre Wirtin, und ihre Hand schloss sich um den Unterarm ihres Bruders. Er schüttelte ihn sofort ab.

“Nun?” fragte Stanley, und Jim fühlte, wie seine Eingeweide sich in einem vertrauten, dunklen Gefühl verknoteten – Abscheu. Hu. Es war eine Weile her, dass er so etwas empfunden hatte. Nicht seit Nero.

“Verpiss dich, Stan”, antwortete er. Sein Mund war schneller als sein Hirn. Er hatte nicht ganz mit der Faust gerechnet, als sie auf ihn zugeflogen kam. Stanley hatte ihn nie vorher geschlagen, aber Jim war noch ein Kind gewesen, als sich ihre Wege zum letzten Mal gekreuzt hatten. Ein schlagfertiges, rebellisches Kind, aufreizend wie die Hölle, aber immer noch ein Kind. Obwohl er sicher war, dass der Kerl ihm mehr als einmal gerne das Gesicht zusammengeschlagen hätte, hatte er sich immer zurückgehalten.

Offensichtlich war eine unverschämte erwachsene Version von Jim einfach ein zu verlockendes Ziel.

Der Schlag war ziemlich unbeholfen und erwischte ihn in mehr seitlich am Hals als irgendwoanders. Stans Faust verfing sich im Stoff seines Shirts. Auf der anderen Seite der Sitzecke protestierte seine Mutter scharf und schlug die Hände auf den Tisch. Jim taumelte zurück, soweit er konnte, und machte sich bereit zurückzuschlagen – aber es war Spock, der den Arm des Mannes packte.

Stans Faust umklammerte noch immer Jims Kragen, er hatte eindeutig vor, ihn aus der Nische zu zerren, um einen besseren Schlag landen zu können. Spocks Griff hatte sich jedoch um sein Handgelenk geschlossen, und der langsamen Farbveränderung von Stans Hand zu urteilen, hielt er ihn ziemlich fest.

“Der Angriff auf einen Captain der Föderation ist kein geringfügiges Vergehen. Die intelligenteste Vorgehensweise wäre von diesem Wagnis Abstand zu nehmen,“ informierte der Halbvulkanier ihn kühl.

“Hör auf, Stanley. Er hat dir nichts getan,“ fügte seine Mutter sehr wütend hinzu.

“Ja, Stan,” warf Jim in gehässigem Tonfall ein – er konnte nicht widerstehen. „Verpiss. Dich.“

Der Mann sah aus, als ob er nichts mehr wollte, als ihn noch einmal zu schlagen. Aber Spock unterbrach immer noch den Blutkreislauf an seinem Handgelenk, und das ganze Restaurant war angespannt und still geworden. Caroline sah beschämt aus. So lockerte sich nach einigenSekunden der Griff an Jims Kragen. Spock ließ ihn los. Stan riss seine Hand weg und rieb sie in offenbarer Erregung.

“So, du bist jetzt also ein großkotziger Captain. Du schuldest mir immer noch einen verdammten Wagen, du kleiner Scheißkerl,“ zischte er. „Alle anderen haben vielleicht vergessen, was für eine Nervensäge du wirklich…“

“Ach, verdammt, Stanley, halt die Klappe!”, mischte Caroline sich plötzlich ein, holte aus und verpasste dem launischen Mann einen Schlag auf den Hinterkopf. Er sah leicht verblüfft aus. “Wir fanden es alle zum Schreien komisch, als er dein blödes Auto über die Klippe fuhr. Jetzt komm darüber hinweg!“ Damit packte sie ihren Bruder beim Arm und zerrte ihn vom Tisch weg.

Einen Moment lang sah es so aus, als ob Stan sie wieder abschütteln würde. Aber er wurde zum zweiten Mal überwältigt, als im Restaurant um sie herum ein kurzer Applaus ausbrach. Jim sah die anderen Gäste an, die anscheinend alle Stan aufs Äußerste missbilligten. Obwohl er mit dieser Art Aufmerksamkeit und der Verlegenheit, die sie immer noch mit sich brachte, nicht vertraut war, fühlte es sich… gut an. Er rieb seinen zerkratzten Hals und grinste Spock an, zu gleichen Teilen verlegen und zufrieden. Aber sein erster Offizier konzentrierte sich noch immer darauf, Caroline und Stanley zu beobachten.

“Verdammt, Caroline-“, hörte er Stans schwächer werdende Stimme, während der Mann in einem Hinterzimmer verschwand und seine Bemerkungen durch einen weiteren Schlag auf den Hinterkopf beendet wurden. Das verursachte eine leise Welle des Gelächters vom Rest des Raums, als die Tür sich hinter den beiden schloss.

“Arschloch!”, rief jemand und erntete noch mehr Gelächter. Nach ein oder zwei Minuten, als die Show offenbar vorbei war, beruhigte das Restaurant sich wieder.

“Ein sehr zorniger Mann,” sagte Spock und drehte sich wieder zu Jim um.

“Ich weiß nicht, was ich jemals in ihm gesehen habe,” stimmte Jims Mutter zu. Dann drehte sie sich um und fixierte ihn mit einem Blick. „Aber trotzdem, Jimmy, du hättest ihn nicht so provozieren sollen. Ich meine, es sind Kinder im Restaurant, und du weißt ganz genau, dass er dir schon immer eine scheuern wollte.“ Sie sah aufgeregt aus und gleichzeitig schien sie sich ein wenig über sich selbst lustig zu machen, während sie ihn ausschimpfte.

“Jedes Individuum, das solch geringer Provokation bedarf, um Gewaltakte zu begehen, hätte wahrscheinlich eine Rechtfertigung gefunden, ob sie ihm nun geliefert wurde oder nicht,“ erklärte Spock. Jim sah zu ihm hinüber. Die positiven Gefühle, die Spocks Unterstützung im Restaurant ihm vermittelt hatten, verzehnfachten sich. „Ich muss jedoch bekennen, dass ich hinsichtlich des Grunds für seinen Zorn neugierig bin. Eine Klippe?“, fragte er.

Oh, Mist, dachte Jim. Über diese Geschichte schwieg er im Allgemeinen lieber. Er hielt das nicht gerade für seine Sternstunde, selbst wenn man nicht alle hässlichen Einzelheiten kannte. Und nur Jim selbst verstand diese wirklich.

“Nur eine Dummheit, die ich als Kind gemacht habe,” antwortete er schnell, um seiner Mutter zuvorzukommen. Er versuchte so gut wie möglich ‚sprich nicht darüber’ in seinen Tonfall zu legen. Spock sah womöglich noch neugieriger aus, verkniff sich aber glücklicherweise die Nachfrage.

Den Rest der Mahlzeit verbrachten sie in einer Art gezwungenem Schweigen. Jim aß schnell; er hatte genug von den Blicken der anderen Gäste. Einige der Erwachsenen hatten anscheinend nun die Absicht herüberzukommen. Er wollte vorher gehen – er wusste nicht, was er zu ihnen sagen sollte, oder was für Fragen sie ihm stellen würden. Unglücklicherweise entschloss ein Mann in mittleren Jahren sich doch, gerade als sie gehen wollten, und kam auf sie zu.

“Sehen Sie,”, sagte er, und Jims Körperhaltung verriet sein Unbehagen. „Ich denke, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass wir wirklich dankbar sind für das, was Sie für alle getan haben. Und wir sind verdammt stolz, dass der Captain, der die Erde gerettet hat, aus unserer Stadt kommt.“

Zustimmendes Murmeln kam von denen, die nahe genug saßen, um seine Worte zu verstehen. Alle Augen waren auf sie gerichtet und erwarteten eine Antwort. Jims Hirn zog mehrere in Betracht. Manche, wie „Ach, das ist Ironie des Schicksals, ich habe diesen Ort immer gehasst,“ schienen furchtbar unangemessen, obwohl es ihn juckte, sie einfach herauszusprudeln.

“… Danke,” sagte er stattdessen nach einem Augenblick. Vielleicht bildete er es sich nur ein, aber er dachte, der Mann – und die anderen Gäste – sahen enttäuscht aus. Er verteidigte sich innerlich. Was erwarteten sie denn? Eine Rede? Das konnte er schon machen, aber er würde vermutlich wie ein unaufrichtiges Arschloch wirken. Aus irgendeinem Grund wurde er immer sarkastisch, wenn er Vertrauen heuchelte. Echtes Vertrauen war etwas anderes, aber das würde er hier kaum finden.

Daher zuckte er stattdessen innerlich die Achseln und eilte mit dieser wenig großartigen Geste aus dem Restaurant. Zu seiner stillen Erleichterung ging Spock direkt neben ihm, bis sie im Freien auf dem Parkplatz angelangt waren. Seine Mutter sagte etwas zu dem Mann, der sie angesprochen hatte, und folgte ihnen.

“Das war peinlich,” sagte er und machte einige Schritte von dem Gebäude weg, als ob er erwartete, dass einige der vielfältigen Unannehmlichkeiten durch den Türrahmen strömten.

“Bisher haben Sie nie Ärger gezeigt, wenn Sie öffentliches Aufsehen erregten,” sagte Spock. Es klang wie eine Frage. Jim zuckte die Schultern.

„Es hängt wohl von der Art des Aufsehens ab,“ erklärte er.

Der Versuch, zu der leichteren Stimmung zurückzufinden, die vor Stans Auftauchen zwischen ihnen geherrscht hatte, misslang. Seine Mutter war sehr verärgert über die ganze Sache, und das gab wiederum Jim ein mieses Gefühl. Nachdem sie den Zaun angestrichen hatten, hatte er gedacht, sie würde versuchen, sie zum Bleiben zu überreden. Aber jetzt schien sie es sich anders überlegt zu haben. Daher gingen sie zum Haus zurück, holten ihr Gepäck, und sie fuhr sie wie versprochen zum Bahnhof.

“Es war schön, dich zu sehen, Jimmy,” sagte sie, lächelte ihn leicht an und verwickelte ihn in eine ungeschickte Umarmung.

“Ja, für mich war es auch nett, Mom,” antwortete er, und das stimmte auch zum größten Teil. Er vergaß zu leicht, dass er mit ihr auch Spaß haben und ihre Gesellschaft genießen konnte, und verlor den Blick für ihre positiven Seiten, wenn er sich auf die negativen konzentrierte. Trotzdem war er erleichtert, dass der Besuch jetzt vorbei war.

“Spock,” sagte seine Mutter in fast spöttisch-formalem Tonfall und sah seinen ersten Offizier an. „Ich würde Sie bitten, ihn aus Schwierigkeiten herauszuhalten, aber ich weiß, das ist unmöglich. Also sage ich nur, dass ich Sie bei seinem nächsten Besuch wieder sehen möchte.“

Spock sah etwas überrascht aus, sprach aber mit seiner gewohnten normalen Stimme. “Ich werde mich bemühen, Ihrer Aufforderung nachzukommen,“ antwortete er höflich.

„Sie wären der erste ‚Gast’, den Jimmy jemals zweimal mitgebracht hat,“ informierte sie ihn.

“Interessant.”

“Ja, ja, okay,” sagte Jim und unterbrach sie, bevor seine Mutter und sein erster Offizier anfingen, sein Sozialverhalten zu erörtern, während er direkt daneben stand. „Ihr beide habt jetzt genug geredet. Wir müssen ein Shuttle bekommen.“ Einen Moment lang vergaß er sich, ergriff Spocks Unterarm und zog ihn sachte in Richtung Bahnhof. Eine Sekunde zu spät bemerkte er seinen Fehler und ließ schnell los.

“Melde dich morgen kurz, Jimmy,” wies seine Mutter ihn an.

Immer noch verlegen wegen seines gesellschaftlichen Fehltritts nickte Jim nur und winkte, bevor Spock und er aufbrachen. Er sah den grübelnden Blick nicht, mit dem Spock seinen Arm betrachtete, wo das Material der Jacke von dem Kontakt zerknittert war.

Er hatte keine Chance zu sehen, wie seine Mutter hinter ihrem Rücken die Finger kreuzte.

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