Kapitel 2 - veröffentlicht -




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Kapitel 2 - veröffentlicht -

Beitragvon readonly1956 » Di 8. Sep 2009, 19:24

Kapitel 2

Jim erwachte mit der vertrauten nebelhaften Desorientierung, die entsteht, wenn man eine Weile an einem Ort geschlafen hat und dein Gehirn leider erwartet, dass dies der Ort ist an dem du morgens aufwachst, auch wenn das nicht der Fall ist. Er starrte die Wand eine Minute lang an und wartete darauf, dass sein Gehirn ihn einholte und ihm sagte, wer denn seine Kabine anders gestrichen hatte, dann erinnerte er sich und er stieß einen schläfrigen Seufzer aus. Richtig. Er war im Haus seiner Mutter.

Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, setzte sich auf und starrte mit vernebelten Augen auf den Wecker. Die Zahlen 10:05 starrten vorwurfsvoll zurück. Huh. Er hatte das letzte Mal so lange ausgeschlafen, bevor er der Akademie beitrat,– offen gesagt hatte er das sich nicht aussuchen können. In aller Herrgottsfrühe aufzustehen fiel ihm anfangs besonders schwer, aber jetzt, da er daran gewöhnt war, führte ausschlafen dazu, dass er sich verlegen und unbehaglich fühlte. Verärgert vor sich hin murmelnd schwang er die Beine über die Seite des Bettes und versuchte mit Gewalt wach zu werden. Er war ein wenig träge, weshalb es fast eine Minute dauerte, bevor er sich erinnerte.

Spock.

Verflucht. Er sah erneut die Uhr an. Ja, es war immer noch kurz nach Zehn – und irgendwie glaubte er nicht, dass sein Erster Offizier die Gelegenheit genutzt hatte auszuschlafen. Was bedeutete, dass er wahrscheinlich die letzten paar Stunden allein mit Jims Mutter verbracht hatte.

Wie unangenehm war das denn? Oh, Mist, was wenn sie anfing, peinliche Fotos oder andere Dinge von ihm zu zeigen? Das hatte sie im schon einmal angetan. Sie fand es witzig. Ihr ganzes Fotoalbum war voll erpresserischer Sachen, die ihn auf ewig verfolgen würden.

Verdammt, ich muss mit Spock arbeiten! dachte er verzweifelt und begann sein Tasche nach Sachen zu durchwühlen. Er versuchte sich nicht vorzustellen, die nächsten Monate unentrinnbar im All mit einem Mann zu verbringen, der wusste, dass er als Baby die Seife gegessen hatte. Oder es jedenfalls versucht hatte. Oh Gott, und da war da noch diese Schulaufführung. Mit den Strumpfhosen. In Lila.

Jim floh aus dem Raum ins Badezimmer im Flur. Er schaffte es nicht ganz, sich in Rekordzeit fertig zu machen, aber er kam recht nah. Sein gegenwärtiger Rekord hatte mit einem Mädchen zu tun, deren Freund, den zu erwähnen sie sich nicht herabgelassen hatte, und einer Schusswaffe, die nach Föderationsrecht höchst illegal war. Zumindest war er sich sicher, dass dies der Rekord war – angesichts der Umstände war es ihm nicht möglich gewesen, die Zeit zu stoppen. Aber er nahm an, die Gefahr, dass seine inneren Organe zu kleinen Pfützen geschmolzen würden, konnte schneller Feuer unter seinen Füßen entfachen als der Gedanke in Verlegenheit gebracht zu werden.

Andererseits, es gab eine Menge Peinlichkeiten in Betracht zu ziehen.

Als er angezogen war und nicht länger das Risiko bestand, schrecklich zu riechen oder auszusehen, sprang er jeweils zwei Stufen auf einmal die Treppe hinunter. Als er um die Ecke bog, blickte er zuerst ins Wohnzimmer, dort war niemand zu sehen, und ging weiter Richtung Küche. Aber dort waren sie auch nicht.

Glücklicherweise aber auch keine belastenden offenen Fotoalben, aber zu diesem Zeitpunkt war ein offensichtliches Fehlen an Beweisen nichts, nach dem er urteilen konnte. Dennoch war es ein hoffnungsvolles Zeichen. Er runzelte verwirrt die Stirn, verschränkte die Arme und fragte sich, wo die beiden waren. Vielleicht in die Stadt gegangen?

Er ging weiter und lehnte sich nach vorne, um nach dem Auto zu sehen, das vor dem Fenster stand, aber dann nahm er die sehr entfernte und sehr leise Stimme seiner Mutter wahr.

Sie sind draußen, stelle er fest. Nun, zumindest hatte er sie gefunden - mehr oder weniger. Sich geistig stählend zog er seine Schuhe an und ging durch die Haustür, er folgte den vagen Geräuschen eines Gesprächs, bis diese deutlicher wurden, und fand seine Mutter und Spock. Seine Mutter schien die Hühner zu füttern. Spock war bei ihr, die Hände hinter dem Rücken verschränkt in seiner üblichen etwas entspannteren Pose, während er zusah. Beide sahen auf bei dem Geräusch seiner Schuhe auf dem Boden.

Seine Mutter strahlte ihn an. Spock beehrte ihn mit einem kurzen anerkennenden Blick und richtete sich etwas auf, als er näher kam.

„Sorry, dass ich verschlafen habe“, sagte er sofort, bevor er mit Vergnügen bemerkte, dass eines der Hühner mit schwarzem, glattem, glänzendem Gefieder um Spocks Füße herum pickte. Es passte zu seinen Haaren.

„Sei nicht albern, Jimmy,“, beruhigte ihn seine Mutter augenrollend. „Du hast Urlaub. Wie kannst du verschlafen, wenn du Urlaub hast?“

„Ich wurde von Ihrer Mutter unterrichtet, dass dies eine allgemeingültige Unmöglichkeit ist, ungeachtet der medizinischen, sozialen oder persönlichen Faktoren, welche auf etwas anderes deuten könnten.“ Oder mit anderen Worten, “Ich hätte Sie geweckt, aber sie ließ mich nicht.“ Jim grinste Spock an. Zumindest schien es nicht so, als hätte sein Erster Offizier plötzlich jeglichen Respekt für ihn verloren.

Andererseits wäre er sicherlich sehr geschickt darin es zu verbergen, wenn es denn so wäre.

„Ok, verstehe schon,“ stimmte er zu und versuchte, das Thema diplomatisch fallen zu lassen. „Was habt ihr beiden den ganzen Morgen lang gemacht?“

Seine Mutter winkte vage ab. „Oh, nur ein bisschen geplaudert und ein paar Hausarbeiten erledigt.“

‚Geplaudert‘ konnte alles bedeuten. Jim blickte zwischen beiden hin und her und räusperte sich schließlich entschlossen. „Kann ich für eine Minute mit dir reden, Mom?“ fragte er, in der Hoffnung, Spock fühlte sich dadurch nicht absichtlich ausgeschlossen – obwohl er ihn absichtlich ausschloss. Spock zeigte keine Anzeichen von Unbehagen, und seine Mutter grinste nur fröhlich und nickte. Als er sie wegführte, wies sie seinen Ersten Offizier an, sich weiter ‚um die Hühner zu kümmern‘.

Als sie außerhalb Spocks einzigartiger, beeindruckender Hörreichweite waren, kam Jim direkt zum Punkt. „Du hast ihm nicht irgendwelche Bilder gezeigt, oder?“ fragte er.

Seine Mutter sah ihn an, prustete und brach augenblicklich in Gekicher aus. Seine Stimmung sank. Oh, nein nein nein nein … Spock hatte ein perfektes Gedächtnis. Nicht wie das eines Menschen, bei welchem die Erinnerungen mit der Zeit verschwimmen und schwächer werden. Sofern er die Wahrheit gesagt hatte, als er ihm das mitteilte, aber alle gegenwärtigen Anzeichen schienen dies zu unterstützen. Er wäre nicht überrascht, wenn Spocks Gedächtnis die Bilder besser bewahren konnte als die echten Fotos.

„Jimmy, Liebling, du ist so süß, wenn du in Panik gerätst,“ informierte ihn seine Mutter fröhlich. Er schaute sie finster an.

„Mum, Spock ist – “

Aber was auch immer Spock war, er kam nicht dazu, es zu sagen, denn seine Mutter unterbrach ihn. „Ich weiß, ich weiß, ich necke dich nur. Entspann dich – ich habe dich nicht deiner Würde beraubt. Noch nicht.“

Jim atmete erleichtert aus. Ein Teil der Anspannung wich aus seiner Magengrube und von seinen Schultern und befreite ihn von den Kopfschmerzen, die drohten, sich hinter seinen Augen aufzubauen. Seiner Mutter streckte die Hand aus und drückte sein Handgelenk kurz und liebevoll. Aber als er aufsah, war ihr Gesichtsausdruck distanziert. „Immerhin bist du sein vorgesetzter Offizier,“ sagte sie leise. „Er muss dich respektieren, wenn er auf dich hören soll.“

Obwohl Jims Gedanken in etwa dieselbe Richtung gingen, etwas in diesem Kommentar und dem resignierten Ton ließ ihn innehalten. Ihre Stimme hatte einen fremdartigen Rhythmus, der ihm das ungute Gefühl gab, dass sie jemanden zitierte, jedoch wen oder was, das konnte er nicht sagen.

„Sein Job ist es nicht nur, auf mich zu hören,“ platzte er, beinahe verteidigend, heraus und versuchte das Gespräch aus gefährlichem Gebiet heraus zu manövrieren. „Er soll meine Anweisungen in Frage stellen, wenn er denkt, dass sie falsch sind, oder meint ich wäre befangen. Es hält mich davon ab, mich in meinen eigenen Scheiß zu verrennen und Mist zu bauen.“ Nicht dass er das jemals Spock ins Gesicht sagen würde.

Aber seine Worte brachten seine Mutter nicht aus ihrer Versunkenheit zurück. Stattdessen schienen sie es noch schlimmer zu machen und führten dazu, dass sich ihre Gesichtszüge ein wenig verdunkelten; sie sagte einfach „Ich weiß, Jimmy“ , drehte sich um und ging. Diskussion beendet, offensichtlich.

Er wusste nicht, warum er so verärgert war. Immerhin hatte er die Informationen erhalten, die er wollte – Krise abgewehrt – und nichts von dem, was seine Mutter gesagt hatte, war schlimm oder falsch. Sie war letzte Nacht so fröhlich gewesen, und sie hatten den gesamten Abend damit verbracht, darüber zu sprechen, dass er Captain der Sternenflotte war. Und nun plötzlich war sie wieder dabei, sich zu verschließen und wurde angespannt, verkrampft und distanziert… er hasste ihren Gesichtsausdruck, wenn sie so wurde.

Nun, zumindest musste er es nicht viel länger ertragen. Schließlich hatte er jetzt Pläne. Mit einem frustrierten Tritt in den Dreck drehte er sich und folgte seinen eigenen Fußstapfen zurück zu den Hühnern, wo Spock seiner Mutter einen seiner Seitenblicke zuwarf.

„Auf geht’s, Spock“, sagte er, als er geradewegs zu ihnen hinüber ging und nur langsamer wurde, um sicher zu stellen, dass sein Erster Offizier die Botschaft verstanden hatte. „Besuchen wir ein paar Sehenswürdigkeiten. Wenn wir uns beeilen, bekommen wir wahrscheinlich noch eins der schnellen Shuttles zur Grenze.“

Seine Mutter schwieg, als Spocks Blick zwischen ihnen hin und her huschte. Er zögerte einen Moment, ehe er sich Jim anschloss.

„Entsprechend der geschätzten Fertigstellungszeit der Reparaturkolonne verbleibt uns ein Minimum von vier Tagen Landurlaub. Es ist nicht zwingend erforderlich, dass wir heute aufbrechen.“, ergänzte Spock sachlich. Jim sah ihn an.

„Sicher, aber es ist nicht so, dass man hier noch viel machen kann, Spock“ erwiderte er. Lautstark stampfte er die Stufen der Terrasse hinauf.

„Ihre Mutter brachte mir gegenüber heute Morgen Zustimmung zu unserem Besuch zum Ausdruck. Meinen Sie nicht, es wäre angebracht, zunächst ein paar Aktivitäten mit ihr nachzugehen, bevor wir abreisen?“

Jim hielt inne, seine Hand schwebte über der Türklinke und er holte Luft.

„Sie erschien mir… verschlossen, nach Ihrer Unterhaltung,“ fügte Spock mit einen Hauch Missbilligung in der Stimme hinzu.

„Ja, nun das ist nicht meine Schuld,“ blaffte Jim plötzlich und fühlte die vertraute Geißel des Selbstzweifels und den Drang sich verteidigen zu müssen in sich aufsteigen - gepackt in einem netten kleinen Bündel, welches flüsterte, dass es vielleicht doch so war. Immerhin sah sie Sam nie so an, und Gott allein wusste warum. Sein älterer Bruder war schließlich sogar derjenige, der nach ihrem Vater benannt war. „Ich kann nichts dafür, dass ich tue, was immer es auch ist, das dazu führt, dass sie sich verschließt.“

„Sie haben ihr gegenüber nicht den Wunsch geäußert zu gehen?“ fragte Spock, eindeutig ein wenig verdutzt.

„Nee,“ erwiderte Jim vielleicht ein klein wenig bitter und entschied sich, einfach die verdammte die Tür aufzumachen. Warum zögerte er überhaupt? Die Klinke gab nach und er stieß die Tür auf, dann marschierte er gezielt Richtung Treppe, um seine Tasche zu holen. Sie mussten während ihrer Erkundungen Reiseunterkünfte finden, aber das sollte kein allzu großes Problem werden.

„Dann kennen sie den Grund für ihr verändertes Verhalten nicht?“ drängte Spock und überraschte Jim ein wenig damit – für gewöhnlich war er es, der versuchte, im Privatleben des Vulkaniers herumzuschnüffeln, und nicht umgekehrt. „Unerklärliche Veränderungen in Stimmung und Verhalten werden oft als Zeichen für eine Krankheit gesehen… “

„Sie ist nicht krank,“ unterbrach ihn Jim und stoppte mit einer Hand am Geländer der Treppe. Sein Griff war so stark, dass sich seine Knöchel weiß färbten, und sein Temperament – schon immer eine hässliche selbstzerstörerische Eigenschaft von ihm – bäumte sich erneut auf. „Ich weiß, was mit ihr ist. Ich will nur gehen, bevor ich es noch schlimmer mache.“

Für einen Moment stand er einfach da und widerstand dem Verlangen, etwas Dummes anzustellen. Spock sah ihn an. Als er wieder sprach, war seine Stimme glücklicherweise ohne die geringste Andeutung eines Vorwurfes. „Entschuldigen Sie. Ich hatte nicht die Absicht, meine Grenzen zu überschreiten.“

Jim seufzte, der ruhige und beschwichtigende Rückzug seines Ersten Offiziers ließ die Luft aus seinem Ärger wie der Stich in einen Ballon. Offen gesagt war er ein wenig überrascht,dass Spock bemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte. Der Mann war ein scharfer Beobachter, und nur weil er seine Gefühlte unterdrückte, bedeutete das nicht, dass er die der Anderen nicht intuitiv erfasste..

„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen,“ sagte er. „Ich schätze, es ist ein wenig verwirrend, wenn man nicht viel darüber weiß.“ Nicht dass Jim selbst viel darüber wusste, wirklich. Aber schon vor langer Zeit hatte er den Versuch aufgegeben zu verstehen, wie der Verstand seiner Mutter funktionierte. Oder sein eigener Verstand, wenn er schon mal dabei war. „Manchmal ist sie einfach… anders. Eigentlich hatte ich erwartet, dass es viel schlimmer ist, jetzt wo ich bei der Sternenflotte bin, sie wissen schon, ich schätze, ich sollte einfach dankbar sein, dass es nicht so ist. Aber es wird nur schlimmer, wenn es einmal begonnen hat,“ erklärte er, nicht ganz sicher, warum er das Bedürfnis hatte, es ihm zu erklären.

„Seltsam,“ sagte Spock. „Es ist nicht Ihre Art, den Rückzug anzutreten.“ Er errötete leicht, als er den Tadel in diesen Worten wahrnahm. „Ja, nun. Was wissen Sie schon darüber?“ blaffte er. Spock reagierte nicht auf die Bemerkung, trotzdem bereute Jim sie sofort. Dennoch. Nachzugeben und seine Worte zurückzunehmen, davon war er noch weit entfernt. Stattdessen eilte er die Stufen hinauf und versuchte die drängende Flut seiner eigenen Gefühle und die bedächtigen Schritte seines Ersten Offiziers, der ihm ruhigfolgte, zu ignorieren.

Jim entspannte sich etwas, als Spock in Sams Zimmer ging, um seine Sachen zu holen. Nachdem er hastig seine eigene Tasche gepackt hatte, lehnte er den Kopf an die am nächsten gelegene Wand. Vielleicht reagierte er zu heftig. Aber wenn es etwas gab, das schlimmer war, als von einem Geist verfolgt zu werden, dann war es für einen gehalten zu werden. Davon hatte er bereits genug gehabt. Wenn seine Mutter sich so distanziert verhielt, dann war es, als wisse sie nicht. ob sie sehen wollte, was immer es an ihm war, das sie dazu brachte, sich so distanziert zu verhalten. Er wusste nicht einmal, wie oder warum er es auslöste. Und Admiral Pike, so sehr Jim den Mann auch mochte – irgendwie war er auch so. Obwohl es zumindest so schien, dass der Admiral es … was immer es auch war, guthieß. Am sonderbarsten war es jedoch mit dem anderen Spock gewesen. Jim war an Leute gewöhnt, die versuchten, jemand anderen in ihm zu sehen, wenn sie ihn anblickten. Aber üblicherweise war diese Person sein Vater und nicht er selbst aus einer anderen Dimension, oder der Zukunft, oder als was auch immer man diesen Ort bezeichnen mochte. So oder so hatte er die Nase voll.

Und Teufel noch mal, warum sollte er sich das gefallen lassen? Warum wollten die Leute, dass er zu jemand anderem wurde, einem Typen, der schon lange tot war?

„Ich glaube, wir sind bereit abzureisen,“ unterbrach Spocks ruhige Stimme seine Gedanken; er richtete sich sofort auf und bemerkte, dass sein Erster Offizier erwartungsvoll in der geöffneten Tür stand.

„Ja… klar, gehen wir,“ stimmte Jim hastig zu, nahm seine Tasche und begab sich auf den Weg nach draußen. Seine Mutter wartete auf der Veranda auf sie.

„Ihr geht schon?“ fragte sie.

„Jupp,“ stimmt er zu.

Einen Moment lang herrschte ein eher peinliches Schweigen zwischen ihnen. Seine Mutter schien zwischen Erleichterung und Frustration zu schwanken, und sie zupfte nervös mit einer Hand am Saum ihres Ärmels. „Ihr müsst noch nicht so früh aufbrechen,“ sagte sie schließlich. „Wenn ihr noch eine Weile bleibt, dann kann ich euch später zur Transportstation fahren.“

Jim runzelte die Stirn und schwankte einen Moment lang unsicher bei ihrem beinahe flehenden Gesichtsausdruck. So lief es für gewöhnlich nicht ab. Wenn die Dinge anfingen, sich so zwischen ihnen … zu entwickeln… ließ sie ihn einfach gehen. Oftmals schien sie sogar insgeheim ein wenig erleichtert darüber zu sein, als ob sie mit der Situation genauso wenig klar kam wie er. Vielleicht protestierte sie nur, weil Spock da war, aber das sah ihr auch nicht ähnlich.

“Es tut mir leid, Jim, “ sagte sie schließlich, und er suchte nach einer passenden Antwort außer “Was?!”

„ Ich hätte nichts an einem verlängerten Aufenthalt zu beanstanden,“ ergriff Spock das Wort, und zu Jims blankem Entsetzen ließ er eine Hand leicht auf seine Schulter fallen. Die Berührung war ungewöhnlich warm, seine außerirdische Physiologie verlieh ihm eine höhere Körpertemperatur als die eines Menschen. „Es gibt immer noch einige Aspekte der Funktionen dieses Haushalts, die mich neugierig machen. Wenn Sie mir weitere Untersuchungen erlauben würden?“ fragte er, bevor er den kurzen physischen Kontakt beendete.

Es war das erste Mal, soweit er sich erinnern konnte, dass Spock ihn nicht aus reiner Notwendigkeit oder provozierter Gewalt heraus berührt hatte. „Oh… sicher,“ sagte er und blinzelte ein wenig, als er versuchte herauszufinden, warum sein Erster Offizier ein solch untypisches, geradezu zwangloses Verhalten an den Tag legte. Er war dermaßen abgelenkt, dass er einen Moment vergaß, worüber sie sprachen.

Seine Mutter warf Spock einen dankbaren Blick zu. Sachte entzog sie beiden ihre Taschen undtrug sie demonstrativ nach drinnen, bevor Jim sie stoppen konnte.

„Also, ich weiß nicht, was Sie noch über diesen alten Ort lernen wollen, Spock, aber ich hatte schon seit langer Zeit die Absicht, den Zaun hinten neu zu streichen. Ich glaube, seit Sam in der Grundschule war, hat sich niemand mehr darum gekümmert. Warum helfen Sie und Jim mir nicht?“ schlug sie vor und ging, zu Jims Überraschung, zur neuen Werkbank im anderen Zimmer. Er konnte sie nicht mehr sehen, aber er konnte unverwechselbar klappernde Geräusche hören, die darauf hinwiesen, dass sie etwas durchsuchte. „Danach können wir Mittagessen gehen. Haben sie schon mal in einem irdischen Restaurant gegessen?“

„Das habe ich nicht,“ antwortete Spock, bevor er in Jims Richtung blickte.

Ihm wurde bewusst, dass einfach nur da stand und verwirrt dreinschaute. Jim räusperte sich und versuchte seine normale, etwas selbstbewusstere Körperhaltung wiederzuerlangen. Was zum Teufel ist da gerade geschehen? dachte er und fragte sich, wie die Situation von ‚verschwinden wir von hier, bevor die Kacke richtig am dampfen ist‘ zu ‚streichen wir einen Zaun und essen zusammen Mittag‘ verändert konnte. Seines Erachtens war er noch nie in seinem Leben so gewaltlos und gründlich gestoppt worden.

„Ich fürchte, meine Erfahrung im ,Streichen‘ ist überaus begrenzt,“ bekannte Spock, als seine Mutter mit eine paar neuen Behältern Farbe und einigen alten, abgenutzten Pinseln wieder auftauchte.

„Machen sie sich keine Sorgen, Spock, es ist keine Warp-Kern-Mechanik,“ versicherte Jim ihm automatisch. Der Halbvulkanier wirkte amüsiert.

„Eindeutig,“ stimmte er zu. „Doch, angesichts meiner Kenntnisse in Warp-Kern-Mechanik, bezweifle ich, übermäßigen Schwierigkeiten zu begegnen, sollte sich eine Gemeinsamkeit zwischen beiden erweisen.“

„ …Guter Punkt.“

„Okay, okay, genug Weltraum-Gerede,“ unterbrach seine Mutter, reichte jedem einen Pinsel und führte sie zur Rückseite des Grundstücks. Spock untersuchte sein farbgesprenkeltes Werkzeug mit zurückhaltendem Interesse und blickte prüfend das Metall Stück an, welches die Borsten am Plastikstiel hielt.

Ich war dabei zu gehen, dachte Jim mit einer Mischung aus Resignation und Verblüffung, als er ihnen folgte. Die Tasche war bereits in meiner Hand, Spock war direkt neben mir… er blickte zu seinem Ersten Offizier hinüber, der Verdacht auf Meuterei schoss ihm durch den Kopf. Es war erstaunlich, was eine Entschuldigung und ein freundlicher Klaps auf die Schulter alles erreichen konnten. Raffinierter Hund.

„Oh, Jimmy, ist dir die Veranda aufgefallen?“ fragte seine Mutter und riss ihn damit aus seinen Gedanken. Es klang, als hätte sie wieder bessere Laune, aber als er sie ansah, stellte er fest, dass sie absichtlich Augenkontakt vermied. Sie versucht sich nichts anmerken zu lassen, dachte er und wunderte sich über diese Entwicklung - seit er ziemlich jung gewesen war, hatte er nicht mehr solch ein Bemühen bei ihr beobachtet.

„Ja,“ gab er zu und sie schenkte ihm ein Lächeln, das nicht ganz ihre Augen erreichte..

„Hab ich selbst gemacht,“ prahlte sie. Sein Erstaunen konnte man ihm ansehen und sie salutierte spielerisch mit ihrem Pinsel. „Das hast du nicht erwartet, was?“

„Seit wann bist du so gut in solchen Sachen?“ fragte er ohne Umschweife, dann zuckte er zusammen und stoppte für einen Moment, um einen Kieselstein aus seinem Schuh zu entfernen. Das um das Haus herumliegende Gelände war recht karg, anscheinend umfasste ihre neu gefunden Begabung für Reparaturen nicht Landschaftsgärtnerei.

„Nun, Liebling, nachdem du zur Akademie gegangen bist, musste ich irgendwas finden, mit dem ich mir die Zeit vertreiben konnte, da ich dich doch nicht mehr aus dem Gefängnis raushauen musste,“ neckte sie ihn.

„Gefängnis?“ fragte Spock, woraufhin Jim abwehrend gestikulierte.

„Nichts schlimmes,“ beharrte er

„Kneipenschlägereien,“ fügte seine Mutter hilfreich hinzu. „ Jimmy ging immer in irgendeine örtliche Bar, die ihn einließ, und stachelte die eine oder andere Gruppe dazu an, sich mit ihm anzulegen. Darin ist er gut,“ fügte sie nachträglich hinzu.

„Ja, ich bin mir dieses Talentes bewusst,“ stimmte Spock zu und verlangsamte seine Schritte, so dass er jetzt direkt neben Jim ging. „Obwohl ich über den Reiz, der in einer solchen Aktion liegt, nur Mutmaßungen anstellen kann.“

„Ich suche nicht nach Ärger,“ verteidigte sich Jim. „Aber ich gebe auch nicht klein bei, wenn er mich findet.“

Spock sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

„Ok, gut, ja, das eine Mal, aber das war etwas anderes. Und das wissen Sie auch!“ beharrte er.

„Ich bin mir der mildernden Umstände bewusst,“ stimmte Spock in einem Tonfall hinzu, der andeutete, dass er von Jims Argument überhaupt nicht überzeugt war.

Er warf seine Hände in die Luft. „Wie sind wir überhaupt auf dieses Thema gekommen?“

„Ich weiß nicht, Jimmy,“ antwortete seine Mutter und er schaute sie mit zusammengekniffenen Augen an. Aber sie drückte ihm nur einen Topf Farbe in die Hände und begann den Zustand des Zauns zu begutachten.

Das Gebilde stand schon so lange Jim denken konnte auf dem Grundstück, und es war weder nützlich noch ansehnlich. Es erstreckte sich nur an einer Seite und fungierte mehr als Barriere denn als Zaun. Einige der Pfosten waren über die Jahre herausgefallen oder abgebrochen. Seiner Meinung nach war er schon längst über das Stadium für einen ‚Anstrich‘ hinaus und eher in einem Zustand wie ‚reißen wir ihn ab und bauen einen neuen‘, aber seine Mutter bestand darauf, dass ihr die heruntergekommene Optik gefiel.

Er hütete sich vor einem Kommentar und öffnete stattdessen die Dose mit Farbe, die sie ihm gegeben hatte. „Blau?“ fragte er und beäugte den Inhalt skeptisch. Die Farbe glich dem Ei eines Rotkehlchens, hell und leuchtend und zweifelsfrei die falsche Farbe für einen Zaun. Oder jedes andere Bauwerk nennenswerter Größe.

„Es ist lustig,“ meinte seine Mutter. Spock warf ihm einen Blick zu, aber Jim konnte nur mit den Schultern zucken – was konnte er sagen? Manchmal verblüfften Menschen sich gegenseitig genauso, wie es mit Vulkaniern der Fall war.

Jim wollte fragen, ob sie den Zaun vorher nicht erst sauber machen sollten, bevor sie Farbe drauf klatschten, aber es schien, dass seine Mutter wirklich vorgehabt hatte, diese Arbeit irgendwann zu tun – die Lücken zwischen den Pfosten waren frei geräumt und die meisten Bretter waren gesäubert, wenn auch uneben und fleckig. Die Bemerkung erstarb ihm auf den Lippen. Er sah aus den Augenwinkeln heraus zu, wie seine Mutter Spock die Auf- und abwärtsbewegung des Pinsels demonstrierte. Dies würde eindeutig keine professionelle Arbeit werden. Jedoch war er sich ziemlich sicher, dass Spocks Bretter, alle Vertrautheit mit dem Streichen eines Zaunes beiseite, wesentlich besser als seine eigenen aussehen würden. Besonders wenn Spock sich mit seinem üblichen Einsatz an die Arbeit begab – und offen gesagt hatte er ihn nie anders eine Aufgabe erledigen sehen.

Jim machte sich mit halbherziger Begeisterung an seine eigenen Bretter und richtete seine Aufmerksamkeit stattdessen auf seine Mutter, als sie Spock mit ein paar Fragen löcherte. Wie gefiel ihm sein Job? Was waren seine bevorzugten Wissenschaftsgebiete? Wie lange war er auf der Akademie gewesen? Hatte er einen Freund?

Jims Hand tat einen scharfen Ruck und er strich einen Streifen Farbe schräg übers Brett, als diese spezielle Frage über ihre Lippen kam. Er drehte den Kopf und sah sie mit aufgerissenem Mund an. Oh Gott, dachte er. Bitte, bitte Gott, lass meine Mom nicht Spock angraben. Das wäre seltsamer als seltsam. Gruselig, unheimlich… Moment. Sie hatte Spock nach einem ‚Freund‘ gefragt. Wenn sie selbst hinter ihm her war, dann war das eine ungewöhnliche Annahme von sexuellen Präferenzen..

Was für eine Erleichterung. Aber es war immer noch ziemlich merkwürdig und aus der Luft gegriffen. Spock sah aus, als sei die Maschine in seinem Gehirn ins Stocken geraten, so wie seine Hand mitten im Streichen innehielt, und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, der vollkommen undurchdringlich schien.

„ …Habe ich nicht,“ entschied Spock schließlich. Die Maschine startete neu und sein Handgelenk führte die vorherige Bewegung weiter aus.

„Oh, nun, ich bin mir sicher, dass Sie jemanden finden werden,“ versicherte ihm Jims Mutter. „Was ist mit dir, Jimmy? Irgendwelche neuen Freunde, über die du mir erzählen möchtest?“

„Nö,“ sagte er fröhlich, er war sich nicht sicher warum, aber er war stolz darauf, dass er sich schon seit ein paar Monaten in keine flüchtige Liebschaft mehr gestürzt hatte. Er schätzte, es lag daran, dass es immer noch wie ein Rückfall in sein altes schlechtes Verhalten schien, von dem er versuchte sich zu heilen. „Ich war zu beschäftigt.“ Und weil er langsam wirklich ein wenig neugierig wurde, entschied er sich zu fragen: „Hast du denn schon einen neuen Typen kennen gelernt, Mom?“

„Habe ich nicht,“ antwortete seine Mutter sehr zu seiner Überraschung. Als er zu ihr hinüber sah, lächelte sie ihn an – und diesmal wirkte es endlich nicht unnatürlich oder gezwungen. „Nach dem du weggegangen bist, entschied ich, es wäre schön, wenn alles ein wenig ruhiger ist für eine Weile. Friedlich. Natürlich ist es auch ein wenig schwer, ein neues Date zu finden, wenn man schon mit so ziemlich jedem Typen der Stadt aus war,“ scherzte sie.

Spock sah beide mit erhobener Augenbraue an. „Ich hatte den Eindruck, dass man Frivolität in romantischen Beziehungen nicht für einen erwünschten Charakterzug bei Menschen hält.“ merkte er an. Jim lehnte sich auf eine spöttisch-konspirative Art in seine Richtung.

„Ist es auch nicht,“ sagte er und genoss die kurzen Fassungslosigkeit, die hinter den verräterischen Augen seines ersten Offiziers erschien. Seine Mutter beobachtete ihre Interaktion mit einem undurchschaubaren Gesichtsausdruck. Dann lächelte sie und fing zu Jims Überraschung an, ein altes Lied aus seiner Kindheit zu pfeifen, während sie sich weiter am Zaun entlang bewegte.

„Mrs. Kirk,“ erkundigte sich Spock nach kurzer Zeit geselligen Streichens. „Was ist das für ein Lied?“

„Oh, das ist eine Art Wiegenlied, dass ich immer für die Jungs gesungen habe,.“ antwortete sie. „Eigentlich ist es die Titelmelodie einer alten Fernsehserie, die ich früher, als ich noch jünger war, immer gesehen habe. Und nennen sie mich Winona, ‚Mrs. Kirk‘ ist reserviert für Kinder unter 20.“

Jim blickte gerade rechtzeitig zu Spock hinüber, um den flüchtigen Blick des Halb-Vulkaniers in seine Richtung mitzubekommen. Ok, vielleicht hatten er und seine Mutter ein paar Dinge gemeinsam – die Sache mit dem ‚benutzen Sie meinen Vornamen‘ und die ’bedeutungslose Reihe an fehlgeschlagenen Beziehungen‘ und so. Aber was hatte er erwartet? Entgegen der landläufigen Meinung entsprang Jim nicht von einem toten Vater und nichts.

Er erwartete, dass Spock ihn auf diese Gemeinsamkeiten hinweisen oder sich weiter über die Art und den Ursprung des Liedes erkundigen würde. Er war daher angenehm überrascht, dass er, statt eine Bemerkung zu machen, für ein paar Takte still war – dann fing er an zusammen mit seiner Mutter die Melodie zu pfeifen. Ihm fiel beinahe der Pinsel aus der Hand, als die Melodie kräftig und gleichmäßig von Spocks Lippen erklang, er traf genau den Rhythmus und die Art der Musik, welche er gerade erst gehört hatte. Eine Minute lang lauschte er erstaunt und verwundert. Dann konnte Jim nicht wiederstehen, stimmte mit ein und fügte sein eigenes Pfeifen zur bekannten Melodie des Duetts hinzu. Ich hatte keine Ahnung, dass er Musik mag, dachte er. Aber das tat er anscheinend, sonst, so glaubte Jim, hätte er, Vulkanier oder nicht, die Melodie nicht so geschickt wiedergeben können.

Ihr Pfeifen erklang weit über das Gelände, als sie sich ihrer Arbeit wegen weiter voneinander entfernten; durch ihr zwangloses Herangehen an den Job waren sie am Zaun entlang verstreut. Mit drei Leuten und einem Zaun, den man nicht gerade als groß bezeichnen konnte, dauerte es nicht lange, bis sie mit dem ersten Anstrich fertig waren und seine Mutter ließ ihren Pinsel gut gelaunt in den fast leeren Behälter fallen.

„Ok. Mittagessen,“ verkündete sie, fuhr sich mit einer Hand über die Brauen und sah in den Himmel. Das Wetter war so schön und warm wie am Tag zuvor.

„Klingt gut,“ stimmte Jim zu. Er fühlte sich ein wenig ausgetrocknet und hungrig, da er das Frühstück verschlafen hatte. Er bewegte die Arme und versuchte dadurch ein paar der Muskeln zu lockern, die er beim Streichen benutzt hatte, bevor er Spock einen Blick zuwarf. „Allerdings nicht das Steak-House,“ sagte er nachdenklich. Irgendwie glaubte er nicht, dass es Spock in einem Gebäude gefallen würde, in welchem Köpfe von toten Tieren an den Wänden hingen – auch wenn sie unecht waren.

„Nein,“ stimmte seine Mutter zu. „Nicht das Steak-House.“

„In der Annahme, dass sich ‚Steak-House‘ auf ein Einrichtung bezieht, deren Grundfunktion es ist, Fleisch zu servieren, begrüße ich Ihre Rücksichtnahme,“ sagte Spock.

„Machen Sie sich keine Sorgen,“ versicherte Jim ihn. „Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich da überhaupt wieder rein darf.“

„Ja, darfst du,“ informierte ihn seine Mutter. „Es ist die Steak-Hütte, in die du nicht gehen kannst. Erinnerst du dich? Ich musste dem Geschäftsführer alle Tiki-Fackeln ersetzen?“

Jims Gesicht erstrahlte, als er sich erinnerte. „Oh ja!“ verkündete er und entsann sich mit Begeisterung an das Desaster. Damals war er natürlich erst neun Jahre alt gewesen und es war verdammt lustig gewesen. Er entschied sich, Spock mit einer Erklärung der Ereignisse zu unterhalten, als sie sich auf den Weg nach drinnen machten – dabei er war ein paar mal gezwungen, seinem Ersten Offizier zu erklären, dass er kein Pyromane war, sondern nur eine Schwäche für den Domino-Effekt hatte. Als er animiert fortfuhr, bemerkte er nicht einmal die nachdenklichen Blicke seiner Mutter in ihre Richtung, oder wie er Spocks Aufmerksamkeit auf sich zog, während er sprach. Aber er sah gerade rechtzeitig genug zu ihr hinüber um zu sehen, wie sie ihm ein amüsiertes Lächeln schenkte. Nicht den leeren, unechten Gesichtsausdruck, den sie vorher aufgesetzt hatte, sondern etwas, das genauso schwer zu entziffern war.

„Was?“ fragte er verlegen und überlegte, ob er etwas Falsches gesagt hatte.

„Nichts,“ versicherte ihm seine Mutter. Aber ihr Lächeln wurde etwas breiter.
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