Kapitel 5 - in Arbeit




Das Arbeitsforum für 'Atlas' von Angelbaby1

Kapitel 5 - in Arbeit

Beitragvon Iru » Mo 9. Nov 2009, 19:25

Hier Teil 5:
http://docs.google.com/Doc?docid=0Aa5Ga ... jaGo&hl=de

Kirk schaute mehrmals von den Befehlen in seiner Hand zu Admiral Barnett auf und wieder zurück. Argwohn leuchtete in seinen Augen. "... Das ist ein Scherz, richtig? Ich habe noch nicht mal einen Ersten Offizier." Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf Spock, der die einzige weitere Person in dem Meeting war.

Spock stand nur mit gelassenem Gesichtsausdruck da, die Hände versteckt auf seinem Rücken, und reagierte nicht auf Jims offensichtliche Anspielung.

"Commander Spock ist hier, um uns seine Sicht der Dinge mitzuteilen.", erklärte Barnett und tippte mit einem Finger auf seine Kopie der Missionsparameter. "Und nein, Captain. Es ist kein Scherz."

“Sie schicken mich nach Erix Prime.”

"Wir schicken die Enterprise zu dem bevorzugten Standort der neuen vulkanischen Kolonie, ja."

"Um den Vulkaniern dabei zu helfen, ihre Differenzen mit den Erixianern auszudiskutieren."

"Sie sind auch Kolonisten und sie leben vorwiegend auf Raumstationen, aber sie sind schon länger da, darum haben wir überhaupt erst ein Problem. Und Sie werden nicht so sehr bei den Gesprächen helfen, sondern die Unterstützung der Föderation demonstrieren. Sie sind das Flaggschiff, Kirk."

"Also werden wir da raus fliegen und dasitzen und Däumchen drehen, während die Vulkanier um ihr Recht debattieren, einen Planeten zu kolonialisieren, der bisher überhaupt nicht richtig in Benutzung ist."

"Es ist ein Testflug," zischte Barnett, "um sicherzustellen, dass Ihnen das Schiff nicht um die Ohren fliegt."

Der Blick des neuen Captains wurde finster und er legte sein PADD mit etwas zu viel Nachdruck ab. "Das ist ein Scherz!"

Barnett seufzte und bedeckte sein Gesicht mit einer Hand. "Haben Sie es gelernt, so nervig zu sein oder sind Sie einfach so geboren worden?"

"Gibt es nichts, was wir tun können?"

"Kirk." Der Admiral breitete seine Hände aus - ein stummes Flehen an den jüngeren Mann zu akzeptieren, was er sagte. "Wir brauchen Sie da draußen, damit sie sich freundlich unter beide Völker mischen und zeigen, dass sich die Föderation bemüht, die Situation für alle Beteiligen annehmbar zu gestalten. Was Sie tun können ist, ausgeglichen und charmant und generell überzeugt davon zu sein, dass Vulkanier und Erixianer sich den Planeten teilen können, ohne dass eine Gruppe ihre grundlegenden Prinzipien oder ihren Lebensstandard opfern muss. Wir brauchen Sie, um den Frieden zu sichern und nicht in irgendwelche Schwierigkeiten zu geraten. Reicht das nicht?"

"Vielleicht würden Sie eine wichtigere Mission bevorzugen.", schlug Spock vor und beobachtete Jims Reaktion genau.

Seine blauen Augen wurden kalt wie Eis und seine Körperhaltung und Verhalten passten sich innerhalb von Augenblicken perfekt den Sternenflottenrichtlinien an. "Im Gegenteil, Mr. Spock.", antwortete er ruhig. "Zur Zeit könnte keine Mission wichtiger sein, als die Sicherheit und das Wohl der vulkanischen Überlebenden sicherzustellen."

Genau, was Spock prognostiziert hatte. "Worauf beruht dann Ihre Abneigung in dieser Angelegenheit, Captain?”

Jim blickte hinunter auf sein PADD, sein Mund war zu einer dünnen, unglücklichen Linie verzogen. "Bei all dem, was Ihr Volk ertragen musste," sagte er leise, "ist das beste, was wir anbieten können, ein 'Daumen hoch' vom Flaggschiff? Gibt es keine Befehle oder Verträge oder gar gute altmodische Hilfslieferungen, die wir mitbringen könnten?" Als er Barnetts nachdenklichem Blick begegnete, wurde sein Gesichtsausdruck herausfordernd. "Die Enterprise sollte mehr sein als ein glorifiziertes Aushängeschild. Ich hatte ein diplomatische Ausbildung, wissen Sie.", hob er vernünftigerweise hervor. "Unter anderem sieben verschiedene Seminare, die fast zu einer zweiten Spezialisierung qualifizieren. Und die zwei oder drei mal, wo ich mit Tricks dazu gebracht wurde, mit diesen seltsamen Jungs vom Debattierkurs abzuhängen, habe ich es immer geschafft..."

"Wir sind uns sehr wohl Ihrer beispiellosen Fähigkeit bewusst, mit Dreck zu werfen.", versicherte ihm Barnett mit einem trockenen Grinsen.

Jim breitete seine Arme aus, als wollte er einen entscheidenden Punkt unterstreichen. "Warum lassen Sie mich dann nicht die Zusammenkunft vorantreiben [fertilize]? Ich werde wirklich versuchen, keinem ans Bein zu pinkeln... OK, niemand wichtigem. Außer sie verdienen es, was, ich bitte Sie, manchmal..."

"Gehen Sie nach Erix.", unterbrach ihn Barnett und beendete resolut die Diskussion. "Spielen Sie schön mit den anderen Kindern. Pflegen Sie Verständnis und guten Willen. Und geraten Sie nicht in Schwierigkeiten." Kirk blickte finster drein und öffnete seinen Mund. "Sie laufen in 48 Stunden aus.", sagte der Admiral. "Nutzen Sie die Zeit sinnvoll. Wegtreten, Captain."

Also seufzte Kirk nur, nahm das PADD wieder an sich und steckte es in die Umhängetasche, die er immer noch trug. Nach kurzen Salutieren schritt er aus Barnetts Büro. Spock folgte ihm sogleich. Als sie wieder ins Sonnenlicht traten und zusammen in Richtung Cafeteria und Mittagessen gingen, knuffte er Spock auffordernd in die Schulter. "Sie wussten, dass wir diese Mission bekommen, oder?"

Spock überlegte kurz. "Ich bin ausreichend vertraut mit der Situation rund um Erix, um zu vermuten, dass die Admiralität das Flaggschiff der Sternenflotte schicken würde.", stimmte er zu.

"Sie hätten es erwähnen können..."

"Obwohl Sie natürlich," fuhr der Vulkanier fort, ohne innezuhalten, "zum Zeitpunkt meiner Schlussfolgerung noch nicht der Enterprise zugewiesen waren. Hätte ich versucht, damals mein Wissen an irgendjemanden außerhalb der Admiralität weiterzugeben, hätte ich mich einer kriminellen Straftat schuldig gemacht."

"... Trotzdem." Jim setzte das auf, was bei ihm dem Chekovschen Schmollmund am nächsten kam und behielt es bei, bis Spock ihn anschaute. Der Schmollmund ging nahtlos in ein breites Grinsen über, als Spock leise schnaubte und kommentarlos wieder nach vorn schaute. Seltsam, dass sich selbst so eine kleine Reaktion wie ein Sieg anfühlte. "Nun, da ich offiziell der Mission zugewiesen bin und es keine kriminelle Straftat mehr ist - was können Sie mir sonst noch über die Situation auf Erix erzählen?"

"Meine offiziellen Beobachtungen sind alle...”

"Dann eben inoffiziell.", forderte ihn Jim auf und schenkte seinem vulkanischen Begleiter ein gewinnendes Lächeln. Als Spocks Gesichtsausdruck unverändert skeptisch blieb, breitete Jim seine Arme aus, wobei sich seine Augen etwas weiteten, wie bei einer Karikatur kindlicher Unschuld. "Sie waren ein Wissenschaftler, bevor Sie ein Sternenflottenoffizier wurden, Mr. Spock. Sicher haben Sie, als Wissenschaftler, etwas bemerkt, für dass Sie, als Offizier, keine Notwendigkeit zur Berichterstattung gesehen haben. Erzählen Sie mir darüber etwas."

"Faszinierend.", bemerkte Spock. Jim sah ihn fragend an und steckte seine Hände in die Taschen. "Sie deuten eine Zweiteilung der Gedanken an, eine strikte Unterteilung der Interessen, die mich davon abhalten würde, einen vollständigen Bericht abzugeben. Bin ich, gemäß ihren Beobachtungen, all meinen Pflichten der Sternenflotte gegenüber so lax oder befriedigt mich speziell die Abgabe vorsätzlich falscher und unvollständiger Berichte?"

Anstatt angesichts einer vermuteten unbeabsichtigten Beleidigung zurückzurudern, wie es die meisten Menschen tun würden, lachte Kirk. "Ich habe mich schon gefragt, ob Sie Emotionen ausreichend verstehen, um zu versuchen, die anderer Leute zu manipulieren. Das war ein guter Versuch, aber kündigen sie nicht ihren Hauptjob. Außerdem", fügte er mit einem weiteren Grinsen hinzu und verrückte den Träger seiner schweren Tasche. "habe ich nie angedeutet, dass Sie irgendwas 'falsches und unvollständiges' abgegeben haben. Das war Ihre eigene Interpretation meiner Feststellung einer logischen Reaktion darauf, eine große Informationsmenge in relativ kurzer Zeit entgegennehmen zu müssen - nämlich durch Aufteilung.", erklärte er. "Da Sie ein einschüchternd sorgfältiger Wissenschaftler sind — und ich habe einige Ihrer Arbeiten gelesen, also versuchen Sie nicht, so zu tun, als wären Ihre Art nur erstaunlich oder beeindruckend oder sowas — haben Sie zweifellos mehr Informationen gesammelt, als die Admiralität brauchte oder angefordert hat, um ihre Entscheidung bezüglich Erix zu treffen. Da Sie ebenfalls ein einschüchternd prägnanter Offizier sind, kann ich nur schlussfolgern, dass Sie die Informationen weggelassen haben, die die Admiralität als 'überflüssig' betrachten könnte... ja, ein großes Wort, ich weiß, wir sind alle sehr geschockt. Wonach ich gefragt habe, sind die Details, die die Admiralität nicht braucht, denn was für sie irrelevant ist, ist für mich, den Captain eines Raumschiffs, das wirklich nach Erix fliegt, dagegen sehr wohl relevant."

"Außerdem", fügte Jim hinzu, das Thema so schnell wechselnd, dass Spock blinzelte. "ist es interessant, dass Sie derjenige waren, der verfahrenstechnische Inkorrektheit und Betrug ins Gespräch gebracht hat. Man könnte das aufschlussreich finden, glauben Sie nicht?"

Spock blinzelte erneut. "Darum erlaubt Ihnen also Admiral Barnett kaum jemals, eine Argumentation zu Ende zu führen.", begriff er.

Jim lachte.

"Sind Sie mit Schach vertraut, Captain?, fügte der Vulkanier nachdenklich hinzu. "Ich glaube, Sie würden ein einzigartig verwirrendes und unbarmherziges Spiel spielen."

"Sehen Sie, der Schachclub hatte den gleichen Gedanken.", seufzte Jim traurig. "Deshalb durfte ich nur als Gast teilnehmen und nie wirklich beitreten. Scheinbar waren ein oder zwei Spiele im Monat motivierend, aber mehr als das und ich fing an, Seelen zu brechen oder sowas.", spöttelte er. "Weicheier."

Spock beobachtete den Captain einen Moment lang aus den Augenwinkeln. "Darf ich eine Frage stellen?", fragte er schließlich.

"Schießen Sie los.", stimmte Jim zu. Als Spocks Augenbrauen bis zum Haaransatz hochsprangen, stellte der Mensch klar: "Ich meine, fahren Sie fort. Legen Sie los. Tun Sie sich keinen Zwang an."

"... Gewiss. Wie lange haben Sie Schach gespielt?"

Jim zuckte mit den Achseln. "Jahre. Ich erinnere mich nicht genau, wie lange. Ich habe es in der Schule gelernt, als ich noch ziemlich klein war. Denn was sie dort gelehrt haben, war wirklich langweilig und alle anderen Spiele an den Konsolen waren gesperrt, um abgelenkte Kinder nicht noch mehr abzulenken. So blieben Schach oder Kartenspiele übrig und ich habe Solitär schon immer gehasst."

"Haben Sie ihr Studium des Spiels individuell fortgesetzt?", fragte er, wobei seine Neugier weit über die eine simple Frage hinausging, die er sich erlaubte zu stellen (Wie alt waren Sie ungefähr, als Sie anfingen zu spielen? Was von dem, das gelehrt wurde, fanden Sie so uninteressant? Was am Schach war ansprechend genug, dass Sie sich weiterhin damit beschäftigt haben und es bis zum heutigen Tag tun?

War Ihre Selbstdarstellung als ein gewöhnlicher, sex-gesteuerter Mann von im besten Fall durchschnittlicher Intelligenz ein Versehen oder Teil Ihrer Strategie? Warum?

Warum?)

"Ich habe mit ein paar anderen Kindern herumpfuscht.", sagte Jim, der damit die einzige Frage beantwortete, die Spock laut ausgesprochen hatte. "Aber es war nicht schwer, sie zu schlagen, daher wurde es nach einer Weile zu langweilig, sich damit rumzuärgern. Allerdings nahm ich an einem virtuellen Turnier für Erwachsene teil, als ich ein Teenager war."

"Wie weit sind Sie gekommen?"

Jim rümpfte die Nase mit einem beleidigten Gesichtsausdruck. "Sie haben mir die Teilnahme im nächsten Jahr untersagt, weil sie dachten, dass ich geschummelt hätte. Das war total ärgerlich. Nicht, dass ich im nächsten Jahr überhaupt in der Nähe gewesen..." Er unterbrach sich selbst abrupt und seine Augen wichen Spocks aus.

Aber nicht, bevor Spock darin das Aufflackern von Besorgnis, gedankenlos zuviele Informationen preisgegeben zu haben, gesehen hatte.

Interessant.

"Mit Ihnen kann kann man sich so ungezwungen unterhalten, das ist trügerisch.", bemerkte Jim und sah Spock immer noch nicht an. Seine Stimme klang leichthin und fast neckend trotz der angespannten Haltung seiner Schultern. Die Fingerknöchel der Hand, mit der er den Träger seiner Tasche hielt, waren weiß. "Daran werde ich denken müssen."

"Sie wären der erste, der so denkt.", gestand Spock.

Jim warf einen Seitenblick auf ihn und wandte sich fast sofort wieder ab, aber seine Anspannung verringerte sich ein wenig. Diese winzige Entspannung fühlte sich für Spock wie eine große Leistung an.

Sehr merkwürdig.

“Hallo, James.”

Jim erstarrte. Sein Gesicht wurde ausdruckslos und seine Hände sanken lässig an die Seite, als er sich umdrehte und einem Mann entgegen trat, der dem neuen Captain mit einem herablassenden, anzüglichen Blick begegnete. Der Neuankömmling war riesig, sogar größer als Spock und muskelbepackt. Dunkle Augen und kurze braune Haare standen in einem Kontrast zu der olivgrünen Hautfarbe, der eindrucksvoll gewesen wäre, hätte sein Lächeln nicht etwas vage bedrohliches gehabt. Auch seine Körperhaltung wirkte drohend, als er unangemessen nah vor Kirk stehen blieb [halt just inside Kirk’s personal space].

Das Lächeln, das Jim an den Mann richtete, war kalt und gefährlich. "Es nicht nötig, so förmlich zu sein, Alfie.", sagte er und hob sein Kinn geringfügig, um in die Augen des Anderen zu schauen, ohne auch nur einen Millimeter an Boden zu verlieren. "Du kannst mich Kirk nennen."

Der Mund des Mannes verzog sich zu einem Zähnefletschen. "Ich habe dir schon gesagt, dass es nicht Alfie heißt..."

"Oh? Und wie heißt es dann? Erzähl es ruhig auch Commander Spock, wo er gerade hier ist." Jim breitete seine Arme aus, um auf die Öffentlichkeit hinzuweisen, in der ihre Konfrontation stattfand. "Und vielleicht kann ich noch einen der anderen siebzehn Sternenflottenmitarbeiter heranholen, die hier in der Nähe rumhängen. Wer weiß? Ich bin ziemlich beliebt in bestimmten Kreisen [certain crowds, Menschenmengen, -ansammlung]. Möglicherweise wird jeder, der sich gerade in Hörweite befindet, herkommen und an dem Spaß teilhaben. Also sprich ruhig lauter, Alfie. Lass es raus, du weißt schon, vom Zwerchfell aus." [ Project, you know, from the diaphragm] Er legte eine Hand an das Ohr. "Wie war nochmal der Name?"

"Du wirst schon noch bekommen, was dir zusteht, Kirk.", zischte der Mann und näherte sich ihm mit zur Faust geballten Händen. "Eines Tages, wenn sich die Faszination der Admiralität an dir endgültig abgenutzt hat..."

Spock stellte sich zwischen Jim und den Fremden, wobei er eine Hand benutze, um den Bodybuilder zum Zurücktreten zu zwingen. "Sie reden hier mit einem Captain der Sternenflotte.", sagte er ruhig. "Sie werden das mit angemessenem Respekt tun oder ich werde Sie wegen Insubordination melden."

Der Mann blaffte ein gemeines Lachen. "Oh sicher. Richtig. Captain." Er grinste erneut höhnisch, nahm ein Stück Papier aus einer Tasche und stieß es heftig gegen Jims Brust. "Sie werden wieder angefordert, Sir."

Jim schnappte nach dem Papier und sah es kurz an. Seine Augen und Gesichtsausdruck waren cool, als er dem Blick des Fremden begegnete. "Ist das ein Witz, Alfie? Von dir?"

"Schön wär's.", fauchte der andere.

"Ich habe inzwischen offizielle Befehle." Der Captain grinste und schleuderte 'Alfie' das Papier ins Gesicht. "Ich kann nicht mehr alles stehen und liegen lassen, um mit euch Typen rumzumachen."

"Du wirst Bericht erstatten, wie befohlen.", sagte Alfie, während seine Augen mit Spocks einen unverhohlenen Wettstreit ausfochten. "Oder ich werde Sie wegen Insubordination melden, Captain."

Kirk sah mit ausdruckslosem Gesicht zwischen Alfie und Spock hin und her, bevor er den anderen Menschen mit einer gelangweilten Handbewegung wegwinkte. "Ich werde, wie vom Admiral befohlen, Bericht erstatten.", sagte er gähnend "Aber sie kann was erleben [but it’ll be on her ass oder es geht auf ihre Kappe/Konto?], wenn das Flaggschiff der Sternflotte sich verspätet, nur weil sie nicht genug eigene kompetente Leute hat, um ihr Soll zu erfüllen."

"Wie auch immer.", knurrte Alfie. Er schritt mit wütend angezogenen Schultern davon.

"Arschloch.", merkte Jim beiläufig an. Dann wandte er sich mit einem schiefen, reumütigen Lächeln wieder an Spock. "Tut mir leid, es sieht so aus, als wenn ich mich hier vorerst ausklinken muss."

"Der Mann repräsentiert die gleiche Gruppe, die Sie von dem Klassentreffen abgerufen hat.", vermutete Spock, der Jims Reaktion beobachtete. "Die gleiche Gruppe, die für Ihre Verletzungen am Rücken verantwortlich ist."

Jims Gesicht verfinsterte sich ein wenig und er sah fort. Als er ihn wieder ansah, wirkte er resigniert. "Jepp, ich dachte, sie würden mit ihren Anfragen aufhören, nun wo mir ein Einsatz übertragen wurde, aber ich nehme mal an, das ist nicht der Fall." Er seufzte und strich mit einer Hand durch sein Haar. "Ich würde Sie gern später wegen des Erix Problems löchern. Was nicht schwierig wäre," fügte er hinzu und in seinen Augen schimmerte eine neue Idee auf. "wenn Sie einfach zustimmen würden, mein Erster Offizier zu sein. Wir könnten es dann auf dem ganzen Weg dorthin durchdiskutieren."

"Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Mission.", antwortete Spock trocken, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Jim seufzte, winkte und war weg.

Die Begegnung gefiel Spock nicht. Er begann sich erstmals zu fragen, ob die Mission, wegen der Dr. McCoy und Uhura so besorgt gewesen waren, gefährlicher war, als selbst sie befürchtet hatten. Er hoffte, dass der Admiral - wer immer sie auch war - damit aufhören würde, Kirk anzufordern, wenn es offenkundig wurde, wie ausgedehnt und komplex die Missionen eines Flaggschiffs waren. Und wie schwierig es deshalb sein würde, Jims spezielle Talente zu akquirieren.

Irgendwie schien das nicht sehr wahrscheinlich zu sein.

***

Drei Stunden, bevor die U.S.S. Enterprise den Raumhafen verließ, um ihren Testflug zu absolvieren, kam Spock an Bord. Seine persönliche Habe war ordentlich in einer einzigen Tasche verpackt, die er bei sich trug. Innerhalb von zehn Minuten hatten Gerüchte über seine Anwesenheit alle Abteilungen durchdrungen. Zweifellos würde Jim eintreffen, während sich Spock in seinem Quartier einrichtete, und eine Erklärung dafür fordern, warum er nicht über den Einsatzbefehl des Vulkaniers informiert worden war, sobald dieser fest stand.

Auf Grund der Existenz des Kirk-Faktors war Spock nicht übermäßig überrascht, als Jim stattdessen nicht einmal eine Willkommensnachricht schickte. Zu guter Letzt machte er sich selbst auf die Jagd nach seinem Captain, um formell seinen Platz an Bord zu erbitten. Sein erster Halt war die Krankenstation, wo er beabsichtigte, McCoy über Jims Aufenthaltsort auszuquetschen und sich gleichzeitig der obligatorischen körperlichen Untersuchung zu unterziehen.

"Ich hatte gehofft," schnaubte der Doktor zur Begrüßung und winkte ihn mit einer gereizten Bewegung seiner Hand herein. "dass die Gerüchte nur wieder wilde Spekulationen wären."

"Offensichtlich nicht.", sagte Spock ruhig, während McCoy seine Basisdiagramme [baseline charts]für die Reise erstellte.

McCoy grunzte, aber antwortete nicht. Als die Scans vollständig waren, marschierte er in sein persönliches Büro, ohne Spock anzusehen, blaffte jedoch über seine Schulter: "Kommen Sie schon! Und um Himmels willen, halten Sie sich zurück. Ich schätze, ich kann zumindest eine weitere ungestörte Stunde rausholen, wenn alle hier drin einfach den Mund halten."

Spock dachte, dass Verwirrtheit [incoherency] vielleicht nicht der beste Zustand für einen Ersten medizinischen Offizier war, seine Amtszeit anzutreten. Dann betrat er das Büro. Als er sich umschaute - in der Art, wie er gewöhnlich neues Territorium scannte - fiel sein Blick auf eine Couch, die an die gegenüberliegende Wand geschoben war und er verstand.

Der in Kapitänsgold gekleidete Jim Kirk lag in fast voller Länge ausgestreckt auf der Couch. Sein Rücken war dem Raum zugekehrt und seine Arme schlangen sich um ein Kissen, das sein Gesicht verbarg. Er schlief.

"Hat er noch weitere Verletzungen erlitten?", erkundigte sich Spock leise und blickte unverwandt auf das stetige Heben und Senken von Jims Rücken.

"Nein.", versicherte ihm McCoy ebenso leise. "Ausnahmsweise ist er heil davongekommen. Aber er war so erschöpft bei der Untersuchung, dass ich ihn nicht mal betäuben musste. Ich sagte ihm, dass er sich hinsetzen soll, während ich die Resultate erfasse und fünf Minuten später war er eingeschlafen." Als Spock ihn schließlich ansah, zuckte McCoy mit den Achseln. "Bis dahin hatte er seine hauptsächlichen Pflichten schon erledigt. Ich werde ihn rechtzeitig zu den Abschlusskontrollen wecken." Der Doktor zögerte, seufzte dann. "Wenn Sie sich rar machen würden," sagte er widerstrebend, "könnten Sie wahrscheinlich damit durchkommen, ihn erst auf der Brücke zu treffen. Ich weiß nicht, warum Sie und die Admiralität ihn so lange haben schwitzen lassen, aber es war wahnsinnig witzig gegen Ende und ich nehme an, ich schulde Ihnen etwas Hilfe bei der Pointe."

Spock neigte den Kopf und dachte daran, was Menschen über geschenkte Gäule sagten. "Ich bin mir sicher, Doktor," antwortete er und berechnete die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Mann eines Tages sein Leben in den Händen halten würde und wie sehr sich seine Überlebenschancen verbessern würden, wenn gegenseitige Abneigung nicht alles war, was dann zwischen ihnen existierte. "dass Sie sich einen Grund ausdenken könnten, warum Sie ebenfalls auf der Brücke sein müssen, wenn es losgeht. Vielleicht können Sie Jims Sentimentalität bezüglich der Enterprise ausnutzen."

McCoy rollte mit den Augen und grummelte, aber ein winziges Grinsen spielte in seinen Mundwinkeln, als er zu Jim hinüber blickte und Ränke schmiedete.

Ein Fortschritt.

***

"Also wissen Sie, einer von Ihnen es mir hätte ja wohl sagen können."

Die neu ernannten leitenden Offiziere der Enterprise grinsten, ohne einander anzuschauen und konzentrierten ihre Aufmerksamkeit ganz auf die Stationen, während ihr Captain in seinem Sessel saß und schmollte.

"Ich meine, ich bin mir sicher, dass Sie alle vor mir Bescheid wussten. Richtig? Also hätten Sie es mir sagen können, aber haben es nicht getan. Das verstößt bestimmt gegen irgendeine Vorschrift." Er blickte zu dem Vulkanier hinüber, der an der wissenschaftlichen Station stand. "Irgendwelche Vorschläge, Erster Offizier Spock?"

"Ja, Captain." Spock verschränkte seine Hände hinter dem Rücken, bevor er Jim ansah. "Mein bester Vorschlag in dieser Situation wäre, die Crew über die Besonderheiten der Mission zu informieren, auf der wir uns befinden, natürlich inklusive einer Erläuterung des Dossiers, das die Einwohner betrifft, die gegenwärtig auf und um Erix Prime leben." Er hob eine Augenbraue in Jims Richtung. "Das ist doch die Angelegenheit, über die Sie etwas von mir hören wollten. Korrekt, Sir?"

Jim seufzte gequält auf. "Jau, sicher." Er setzte sich in seinem Sessel auf, wobei Gesichtsausdruck und Verhalten etwas professioneller wurden. "Lieutenant Uhura, bringen Sie die Parameter der Mission auf den Hauptschirm."

"Ja, Sir.", sagte sie sofort und rief die relevante Datei auf. Die Fakten, die vor ihnen erschienen, waren Teil von Chekovs allgemeiner Durchsage beim Abflug [Chekov’s general announcement upon departure] und etwas arm an Details, worauf Jim bereits hingewiesen hatte.

"Mr. Spock", informierte der Captain seine Brückenbesatzung, "war Mitglied des Basisteams, das Erix Prime als den besten Standort für die vulkanische Kolonie ermittelte. Als solches hatte er nicht nur Kontakt zu dem Planeten, sondern auch zu den erixianischen Kolonisten, die dort bereits leben." Jim grinste seinen Ersten Offizier an. "Irgendetwas von Ihrer Seite, das Sie gern dem offiziellen Bericht hinzufügen würden, Mr. Spock?"

Der Vulkanier reagierte nicht auf die neckende Bemerkung seines Captains, außer dass er den Kopf etwas neigte. "Ja, Sir." Lange Finger tanzten kurz über die Konsole, als er den Informationen, die gerade den Hauptschirm in Beschlag nahmen, eine zweite Datei überstülpte [as he imposed a secondary file over the information currently occupying the main display]. Bilder der Oberfläche des Wüstenplaneten wurden mit schematischen Darstellungen von neun verschiedenen Raumstationen durchsetzt. "Die Kolonisten, die heute als Erixianer bekannt sind, stammen von der Erde.", begann der Wissenschaftsoffizier in einem Tonfall, den die anderen Offiziere von den verschiedenen Vorlesungen kannten, die er während seiner Amtszeit an der Akademie gehalten hatte. "Historische Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass sie den Planeten vor ungefähr einem Jahrhundert in dem Bestreben verließen, eine neue Gesellschaft aufzubauen, die sich einem Studienzweig widmet, der oft als 'die schönen Künste' bezeichnet wird."

"Sie sind Künstler?", fragte Sulu erstaunt. Er blickte zu Chekov hinüber, dann zu Jim. "Verzeihung, Sir, aber man pflegt im Weltraum nicht viele Künstler anzutreffen. Die meisten Leute, mit denen ich an der Sternenflottenakademie zu tun hatte, waren auf irgendeine Art Wissenschaftler. Die Künstler, die ich kennengelernt habe, dachten ich wäre verrückt, dort einzutreten und haben mir das zu vielen Gelegenheiten zu verstehen gegeben. Es scheint sozusagen unüblich zu sein."

Chekov nickte. "In meiner Heimatstadt war es so ähnlich. Warum sollten sie es vorziehen, die Erde zu verlassen?"

“Mr. Spock?”, fragte Jim, wobei ein herausforderndes Lächeln einen seiner Mundwinkel nach oben zog.

"Wie ich erwähnt habe," fuhr Spock fort, ohne auf einen der Kommentare einzugehen, "war es ihr erklärtes Ziel, eine Gesellschaft zu gründen, die den Künsten gewidmet ist. Gemäß der Propaganda, die ihrer Organisation um die Zeit ihrer Ausreise herum zugeschrieben wird, wurde die terranische Gesellschaft von ihrem Streben nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und technologischer Entwicklung vereinnahmt, bis zu einem Punkt, wo sie sich von der Entwicklung der schönen Künste völlig abwandte - weshalb keine Hoffnung mehr für sie bestand."

"Heftig.", bemerkte Jim.

Chekov runzelte die Stirn. "Eine Gesellschaft, die Wissenschaft und Technik nutzt, um dem Fortschritt von Wissenschaft und Technik zu entkommen?"

"Höchst unlogisch.", stimmte Spock zu. "Dessen ungeachtet beschafften sie sich offizielle Papiere, die es ihnen erlaubten, Erix Prime zu kolonialisieren und verließen die Erde. In den Jahren danach hatten sie wenig Kontakt zu anderen Völkern. Um genau zu sein", fügte er noch hinzu, "stammen sie aus einer Region namens Frankreich."

Jim wunderte sich. "Sie sind Franzosen? Wie in... Frankreich?" Er schüttelte etwas ungläubig den Kopf. "Werden wir dort nur Bahnhof verstehen?" [“How French are we talking here, exactly?” spielt wohl auf die Nebenbedeutung "French = Coarse or vulgar language" an. Aber wie soll man das übersetzen?]

"Ich denke, was der Captain meint", sagte Uhura mit einem winzigen Augenrollen, "ist, ob sie Standard sprechen oder ob ihre Abkehr von der modernen Gesellschaft noch weiter geht?"

"Sie beherrschen die Zweisprachigkeit.", versicherte ihr Spock.

Sie nickte nachdenklich. "Sie sprechen also auch Französisch. Haben Sie bemerkt, ob eine der Sprachen bevorzugt wird?"

"Sie zeigten eine vergleichbare Mühelosigkeit im Umgang mit beiden Sprachen." Spock überlegte einen Moment. "Obwohl", gab er zu, "ich keine Gelegenheit hatte, mit irgendeinem ihrer Kinder zu interagieren, welche natürlich in so einem Fall der beste Maßstab wären."

Jim machte ein nachdenkliches Geräusch. "Sie waren dort eine ganze Weile, aber haben keins ihrer Kinder getroffen."

"Ich fand es ebenfalls ungewöhnlich.", stimmte Spock zu. "Fragen nach dieser Unregelmäßigkeit führten zu keiner befriedigenden Erklärung, wobei man theoretisch annehmen kann, dass die Kinder auf einer separaten Raumstation oder aber auf dem Planeten selbst isoliert gehalten werden, um zu verhindern, dass sie verdorben oder in irgendeiner Weise von Außenstehenden beeinflusst werden."

"Eine Elite." Der Captain stützte sein Kinn in eine Hand. "Wundervoll."

"Das ist nur eine Hypothese von uns.", erinnerte ihn Spock. "Es ist genauso möglich, dass die Kinder durch Unterricht abgehalten waren oder dass ihre Eltern sie vor übertragbaren Krankheiten abschirmen wollten."

"Eine überspannte, paranoide Elite. Noch besser."

"Wissen wir, warum die Erixianer Schwierigkeiten damit haben, ihren Planet zu teilen?", fragte Uhura und speicherte Spocks spärliche [trace] Reaktionen auf Jims Stichelei zur späteren Durchsicht ab. [for later review, alternativ 'um sie später zu überdenken'.]

Spock schüttelte den Kopf. "Sie haben keine offizielle Beschwerde eingereicht."

"Was sieht es inoffiziell aus?", fragte Jim. Er setzte erneut ein schiefes Lächeln auf, als Spock ihn anschaute.

"In der Vergangenheit", sagte der Vukanier ruhig, "zeigten sich die Erixianer gegenüber Wissenschaft und Technik desinteressiert und sogar ablehnend. Die Vulkanier haben dagegen natürlich nie versucht, ihren Hang zum wissenschaftlichen Fortschritt zu verbergen. Die vulkanische Akademie der Wissenschaften war berühmt für die dort ausgebildeten Wissenschaftler und ohne Zweifel wird die Akademie als Teil des Kolonialisierungsprozesses wieder aufgebaut werden. Man könnte mutmaßen, dass die Erixianer zögern, einem Volk mit grundverschiedenem Studienschwerpunkt die Besiedlung des Planeten zu erlauben, den sie als ihren eigenen betrachten."

"Wissenschaft und die schönen Künste.", sinnierte Jim. "Klingt für mich wie ein Bund, der im Himmel geschlossen wurde. Ein gutes Gleichgewicht. ", fügte er hinzu, als Spock eine Augenbraue in seine Richtung justierte.

"... In der Tat."

"Also, was wird von uns erwartet?", fragte Sulu und brachte damit die Frage zur Sprache, die die meisten Besatzungsmitglieder bewegte. "Wenn wir Erix erreichen, meine ich. Welche Form der Hilfe wird von uns erwartet?"

"Unsere Befehle lauten, die Zusammenkunft der erixianischen Führer mit den Vertretern des vulkanischen Konzils auf jede uns mögliche Weise zu unterstützen.", sagte Spock.

“Wir werden lächeln und nicken.", stellte Jim klar. Sein Blick wirkte abwesend, als er die Bilder von Erix studierte, ohne sie wirklich zu sehen, da sein Geist mit neuen Informationen beschäftigt war. "Wenn irgendjemand fragt, sind wir uns sicher, dass sich alle Probleme in Wohlgefallen auflösen werden. Wir befürworten vollkommen die Anschauung, dass Vulkanier und Erixianer in Harmonie zusammenleben können. Und in der Zwischenzeit halten wir die Augen offen."

"Halten die Augen nach was offen, Captain?", fragte Chekov nach einem Moment der erwartungsvollen Stille.

Jim lächelte ihn an, ein berechnendes Leuchten in den Augen [calculations bright in his eyes]. "Nach Anzeichen dafür, was wirklich vor sich geht, natürlich."

Sulu runzelte die Stirn. “Sir?”

"Jeder Künstler, den ich jemals kennengelernt habe, hatte an Ehrfurcht grenzenden Respekt vor dem Leben.", erklärte er mit einem Schulterzucken und lehnte sich in seinem Sessel zurück. "Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass für eine ganze Gesellschaft von Menschen, die sich den Künsten widmen, die Besitzrechte an einem Planeten plötzlich schwerer wiegen als das Grundbedürfnis der Vulkanier nach einem Platz zum Leben. Entweder diese neun Raumstationen sind mit den größten Deppen des Universums gefüllt oder etwas anderes geht hier vor. In jedem Fall werden wir soviel darüber herausfinden, wie wir nur können."

"Wie?", fragte Uhura. "Unsere Befehle schreiben vor, dass wir nicht in Schwierigkeiten geraten oder irgendjemandem übermäßigen Stress bereiten sollen. Und das nicht wie sonst als Standardformulierung, sondern in Form eines besonders betonten Zusatzes, Sir."

Kirk machte eine elegante, wenn auch wegwerfende Geste mit der Hand. "Wo bleibt Ihr Sinn fürs Abenteuer, Lieutenant?”

"Ich habe ihn gegen mein Offizierspatent eingetauscht, Sir."

"Ach kommen Sie schon, Uhura! Machen Sie sich nicht so viele Sorgen. Wir werden nur beobachten. Was kann da schon schief gehen?"

***

"Sie haben die Kinder!"

Jim erstarrte, die Hand noch ausgestreckt, um sie dem erixianischen Repräsentanten zu geben. Jeder in dem Transporterraum der Raumstation drehte sich zu der hysterischen Frau um, die gerade durch die Tür hereingeplatzt war.

"Was?"

"Die Kinder!" Sie rannte zu dem Repräsentanten, einem stattlichen Mann mit grauen Strähnen im dunklen Haar, und brach als weinendes Häufchen Elend vor seinen Füßen zusammen. "Sie wurden von ihrer Studiengruppe getrennt und saßen hilflos auf der Planetenoberfläche fest. Wir schickten ein Shuttle zu ihnen, einen der Warentransporter, und die Piraten haben sie zusammen mit der Fracht mitgenommen!" Der Repräsentant erblasste und schwankte geschockt.

Jim griff nach seinen Schultern, um ihn zu stabilisieren. Seine Augen verengten sich in wütendem Argwohn. "Piraten?"

Der Repräsentant schloss die Augen. "Die Vulkanier können sich hier nicht niederlassen," sagte er niedergeschlagen, "weil wir von Dieben und Söldnern ausgeplündert werden, seit..."

"Darüber später mehr.", schnaubte der Captain."Wann haben sie die Kinder mitgenommen?"

"Vor nicht mal zehn Minuten.", wimmerte die Frau.

“Kirk an Scott”, rief Jim in seinen Kommunikator.

“Scott hier, Captain. Fahren Sie fort.”

“Drei Personen bereit zum Zurückbeamen.”

Einer kleinen, verwirrten Pause folgte ein “Ja, Sir.”.

Jim richtete einen anklagenden Finger auf den Repräsentanten, als die Transporterenergie sich sammelte und summte. "Sie überlegen sich lieber schon mal eine Erklärung, bis wir mit diesen Kindern zurück sind."

Sobald sie wieder an Bord der Enterprise waren, rannten Jim und sein Außenteam - Spock und Uhura, wegen ihren verschiedenen benötigten Talenten und ihrer Erfahrung - zur Bücke. Jim begann bereits Befehle zu geben, bevor sich der Turbolift hinter ihm schloss.

"Mr. Chekov, überprüfen Sie alle Sensorenaufzeichnungen. Da sollte ein unregistriertes Schiff innerhalb der letzten zwanzig Minuten auftauchen. Finden Sie seinen Eintritts- und Austrittspunkt. Mr. Sulu, assistieren Sie Mr. Chekov dabei, einen Verfolgungskurs zu setzen. Wir müssen ihnen unauffällig folgen, da sie nicht wissen konnten, dass wir in der Gegend sind. Ich möchte uns das Überraschungselement so lange wie möglich erhalten. Sobald Sie einen Kurs haben, setzen Sie ihn und fliegen los. Lieutenant Uhura, überwachen Sie alle Frequenzen auf jedes Gequatsche an, von oder um das Piratenschiff herum. Wenn sie irgendeine Verstärkung in Reichweite haben, will ich es wissen. Wenn sie einen weiteren Raubzug planen, will ich es wissen. Wenn sie sich damit brüsten, was sie mit ihren Gefangenen anstellen wollen, will ich es wissen. Mr. Spock, assistieren Sie Lieutenant Uhura."

Einen Herzschlag lang konnte die Brückencrew ihren Captain nur geschockt anstarren.

Jims Gesichtsausdruck wurde hart. "Habe ich mich undeutlich ausgedrückt?", fragte er mit eisiger Stimme.

An jeder Station brach hektische Aktivität aus, abgesehen von einer. Spock näherte sich bedächtig seinem Captain. "Wenn ich kurz etwas sagen dürfte, Captain?", fragte er leise

Jim sah ihn kaum an, sein Gesichtsausdruck wirkte versteinert.

Spock nahm es als Erlaubnis. "Unsere Befehle auf dieser Mission, Sir, sind eindeutig."

Blaue Augen wurden schwarz, kälter als sie Spock je gesehen hatte. "Was schlagen Sie vor, Mr. Spock?", fragte Jim in leisem, gefährlichem Tonfall. "Dass wir es einem Schiff voll gefährlicher Krimineller erlauben, mit einer Entführung davonzukommen, weil uns befohlen wurde, die Friedensverhandlungen nicht zu stören?"

"Durchaus nicht.", antwortete der Vulkanier ruhig. "Allerdings..."

"Wir haben einen Kurs, Captain!", rief Chekov. "Sie scheinen bei einem der inneren Mondes des benachbarten Gasriesen gehalten zu haben. Das Planetenfeld [planet’s field] würde viele der Systeme auf einem älteren Schiff beeinträchtigen, inklusive dessen, das wir verfolgen. Sie müssen denken, dass sie sich dort ohne Angst vor Entdeckung verstecken können. Aber die Enterprise sollte normalerweise funktionsfähig bleiben."

"Gehen Sie auf Kurs.", befahl Jim. "Mr. Sulu," fügte er hinzu, "wir müssen das Schiff einholen. Wir müssen es jetzt tun. Und wir müssen es still und leise tun."

Sulu begegnete der Herausforderung, wie es Jim erwartet hatte: mit einem entschlossen Straffen der Schultern und einem trotzigen Zug um den Mund. Die Enterprise ging schnell auf Warp. "Zwanzig Minuten, Sir, und wir werden da sein. Ich werde uns in Mr. Chekovs Planetenfeld verstecken."

"Gute Arbeit, Sie beide." Jim stand auf und schritt zum Turbolift. “Lieutenant Uhura, würgen Sie jede Kommunikation an Bord ab, außer absolute Notfälle. Überwachen Sie weiterhin die externen Frequenzen."

“Zu Befehl, Captain.”

Spock berechnete die Chance, dass Jim die Brücke wegen irgendetwas geringerem als einer Rettungsmission verließ und stellte sich ihm in den Weg. "Captain," sagte er, nachdrücklich, aber ruhig. "Die Vorschriften der Sternenflotte hinsichtlich Verfolgung und Entern eines Privatenschiffs sind ziemlich eindeutig. Sie müssen den Vorgang melden und ermöglichen..."

"Die Vorschriften der Sternenflotte hinsichtlich des Schutzes von Bürgern der Föderation sind auch ziemlich eindeutig.", zischte Jim eine leise Erwiderung. "Wir haben die eidesstattliche Pflicht und Schuldigkeit zu retten und zu schützen..." [“We have a sworn duty and obligation to retrieve and defend]

"Geschulte Experten hätten exponentiell bessere Chancen..."

“Die geschulten Experten sind in letzter Zeit so überlastet, dass wir uns glücklich schätzen könnten, wenn sie es in einer Woche hierher schaffen. Und was haben wir denn in der ganzen Zeit an der Akademie getan, wenn nicht geschult zu werden, um..."

"Verdeckte Operationen an Bord feindlicher Schiffe ohne Informationen über die Besatzungsstärke oder Waffensysteme oder auch nur die Spezies wären gleichbedeutend mit einem Selbstmordkommando..."

" Besatzungsstärke und Waffensysteme und Spezies spielen keine Rolle, wenn wir auftauchen und wieder verschwinden, bevor sie überhaupt bemerken, dass wir da sind..."

"Und was ist mit den Folgen [reactions]? Wir werden ohne dokumentierte Beweise für ihre Straftat keine formelle Anklage gegen die Piratencrew erheben können. Kein Beweis wird zulässig sein, wenn wir fortfahren..."

"Wir werden einen anderen Weg finden, ihre Verbrechen zu dokumentieren, ohne ihnen zu erlauben, dass..."

"Sogar wenn man die Entscheidung beiseite lässt, einen Rettungsversuch ohne irgendwelche stichhaltigen Informationen oder Unterstützung zu starten, wäre es unlogisch, dass der Captain des Schiffes..."

"Schwachsinn, der Captain zu sein, hat nichts damit zu tun. Ich habe mehr Erfahrung..."

“Abgesehen von der Narada-Mission ist ihre Akte absolut frei von irgendetwas, das man als 'Erfahrung' bezeichnen könnte. ”

"Sie haben meine Akte gehackt.."

"... wodurch sich Ihr Argument als nicht stichhaltig und irrelevant erweist."

"Hören Sie mal, nur weil Sie..."

"Ich kann Ihnen nicht guten Gewissens erlauben, sich selbst zu gefährden, wenn wir einfach unsere überlegenen Waffensysteme einsetzen könnten, um ihre Mitarbeit einzufordern."

"Womit wir ihre Geiseln in Gefahr bringen..."

"Ein geringes Risiko für Gewalttätigkeiten gegen die Gefangenen rechtfertigt wohl kaum..."

“Ich werde nicht zulassen, dass sie ein Kind verletzen.”

Spock erstarrte, paralysiert durch den Ausdruck auf Jims Gesicht, kalt und ruhig und tödlich.

"Sulu", rief Jim in die anschließende Stille, "Sie kommen mit mir. Mr. Spock, Sie haben die Brücke." Als Sulu hinter Jim in den Turbolift schlüpfte, sah der Captain Spock in die Augen. "Bitten Sie um Verstärkung, sobald wir die Kinder in Sicherheit gebracht haben. Wenn diese Piraten es sich zur Gewohnheit gemacht haben, einen Planeten der Föderation auszuplündern, werden wir sie es bereuen lassen."

“Ja, Sir.” murmelte Spock und trat zurück, die Hände auf dem Rücken verschränkt.

Der Turbolift schloss sich. Nicht mal zehn Minuten später gingen sie unter Warp, verborgen vor dem Raumschiff, das sie von Erix Prime aus gejagt hatten. Ihre eigenen Systeme waren inzwischen mit einem Strom aus Daten gefüllt, die sich alle um das kleine veraltete Schiff drehten. Es gab nichts anderes innerhalb der Reichweite der Sensoren der Enterprise.

"Ich überwache ihre Frequenzen.", meldete Uhura ohne Einleitung und leitete die Vitalwerte des Zwei-Personen-Außenteams auf den Hauptschirm. Sie stellte ihre Kommunikation auf die Lautsprecheranlage der Brücke durch. Eine Minute lang passierte nichts. Dann:

“Kirk an Sulu.”

“Ich kann Sie hören, Captain.”

"Gut, zumindest das funktioniert. Sind Sie bereit, den Piraten ihre Beute abzujagen?" [steal shit from pirates]

"Ohne Zweifel, Sir."

“Dann los! Scotty: Energie."

Sie waren fort.
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